Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation entsteht bis vorraussichtlich 2035 ein Defizit von 12.9 Millionen Fachkräften im Gesundheitswesen, was schwerwiegende Auswirkungen für die Gesundheit von Milliarden von Menschen in allen Regionen der Welt haben wird. Daher wird es notwendig sein, traditionelle Versorgungsmodelle mithilfe von neuartigen Technologien zu ergänzen, damit sich die Mitarbeiter des Gesundheitswesens auf die kritischsten Fragen und Patienten konzentrieren können. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass Behandlung und Informationsbeschaffung orts- und zeitunabhängig erfolgen kann, wovon vor allem Regionen ohne ein vernetztes Gesundheitswesen profitieren können. Eine Möglichkeit, sich diesem Problem zu nähern, ist der Einsatz von Chatbots, auch bekannt als conversational agents, auf der Basis von künstlicher Intelligenz. Chatbots im Kontext des Gesundheitswesen sollen den Patienten personalisierte Gesundheits- und Therapieinformationen zur Verfügung stellen, relevante Produkte und Dienstleistungen für Patienten bereitstellen, sowie Vorschläge für Diagnosen und Empfehlungen für Behandlungen auf der Grundlage der Krankheitssymptome des Patienten liefern. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Chatbot-System für Anwendungen aus dem Bereich E-Health zu entwickeln und dabei die Methoden und Algorithmen aus dem Bereich maschinellem Lernens und Deep Learning zu untersuchen, die für eine Implementierung eines solchen Chatbots nötig sind. Zusätzlich soll die Möglichkeit einer Eskalation in das Chatbot-System integriert werden, um das Gespräch an einen Gesundheitsexperten weiterzuleiten, falls der Patient aktiv eine Selbstgefährdung in Betracht zieht.
Konzeption und Realisierung eines Chatbot-Systems im Kontext von E-Health
Ulm University Ulm UniversityMA Abschlussvortrag, Felix Rottler, Ort: Online, Datum: 22.09.2020, Zeit: 12:00 Uhr