Wissensarbeit entwickelt sich zur dominierenden Arbeitsform in vielen Industrieländern und spielt bei den strategisch wichtigsten Prozessen in Unternehmen eine entscheidende Rolle. Trotz dieser zunehmenden Bedeutung, werden wissensintensive Prozesse in heutigen betrieblichen Informationssystemen nicht ausreichend unterstützt. Bestehende Workflow-Management-Systeme sind zu unflexibel und bieten aktuell keine Möglichkeiten für den Umgang mit unvorhersehbaren Situation bei der Lösung von komplexen Problemen.
Zukünftige betriebliche Informationssysteme müssen hierbei insbesondere Endanwender dazu befähigen Ihre Prozesse selbstständig zu strukturieren, ohne dabei auf Modellierungsexperten angewiesen zu sein. Ziel dieses Dissertationsvorhabens ist die Erforschung und Entwicklung einer Softwarelösung mit der Endbenutzer alle erforderlichen Information und Aufgaben zur Erledigung von wissensintensiven Aufgaben in einem Wiki gemeinsam strukturieren können. Wissensintensive Prozesse können hierbei in Form von einfach anpassbaren Templates und Best Practices wiederverwendet werden. Diese Software Lösung basiert dabei auch auf sozialen Design Prinzipien and Patterns von erfolgreichen Online Communities. Hierdurch soll die nachhaltige Motivation der beteiligten Wissensarbeiter gesteigert werden, um die Qualität der Templates für die wissensintensiven Prozesse langfristig zu gewährleisten. Neben der theoretischen Betrachtung der erforderlichen Konzepte, wird die Lösung auch in enger Zusammenarbeit mit mehreren Industriepartner und Studenten praktisch angewendet.
In dem Vortrag wird diese Lösung und der aktuelle Stand der Dissertation von Matheus Hauder an der TU München vorgestellt. Neben Kooperationen mit der University of Southern California und der DATEV, gibt es auch eine Zusammenarbeit mit DBIS an der Universität Ulm. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter dem folgenden Link: https://wwwmatthes.in.tum.de/pages/ectby2zxvydw/Darwin-Empowering-Users-to-Collaboratively-Structure-Knowledge-Intensive-Processes