Die Modellierung von (Geschäfts-)Prozessen ist ein wichtiges Instrument zur Steuerung von Abläufen in Unternehmen. In technischen Domänen hängt die Koordination der Prozesse von der Struktur eines herzustellenden Produkts ab. Dieses Produkt bestimmt sowohl die einzelnen auszuführenden Prozesse wie auch die Abhängigkeiten zwischen diesen Prozessen. Die so entstehenden Prozessstrukturen werden datengetriebene Prozessstrukturen genannt. Im Rahmen einer Kooperation der Daimler AG, der University of Twente und der Universität Ulm wurde mit COREPRO (Configuration Based Release Processes) ein Konzept zur Modellierung, Ausführung und dynamischen Adaption datengetriebener Prozessstrukturen entwickelt.
Die vorliegende Arbeit diskutiert die Umsetzung der theoretischen Konzepte von COREPRO innerhalb kommerzieller Prozess-Management-System am Beispiel des IBM WebSphere Process Servers (WPS). Dazu werden in dieser Arbeit zunächst relevante Anforderungen aus den COREPRO-Konzepten abgeleitet, die technischen Grundlagen des WPS vorgestellt und verschiedene Aspekte (z.B. die BPEL-Erweiterung des WPS und die Flexibilität der Prozessausführung innerhalb des WPS) diskutiert. Auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse werden verschiedene mögliche Umsetzungskonzepte des COREPRO Konzepts innerhalb des WPS diskutiert und bewertet. Eines dieser Konzepte wird anschließend ausführlich vorgestellt und die technische Umsetzung innerhalb des WPS detailliert beschrieben. Auch in diesem Kontext werden verschiedene Alternativen der technischen Umsetzung diskutiert und bewertet. Das vorgestellte Konzept zeigt dabei generelle Stärken und Schwächen des WPS hinsichtlich der Abbildung datengetriebener Prozessstrukturen auf.
Abbildung datengetriebener Prozessstrukturen im IBM WebSphere Process Server
Ulm University Ulm UniversityDiplomarbeitsabschlussvortrag Andreas Neubert, Ort: O27/545, Zeit: 15:30 Uhr, Datum: 26. Juni 2009