Die Aktion Ulmer Lehrstühle geht auch nach dem Jubiläumsjahr weiter: Gemeinsam mit Chemikern hat der Kulturmacher Ralf Milde Ende Oktober den Stuhl "liquidlight" auf dem Judenhof eingeweiht. Der etwa 2,50 Meter hohe Chemie-Lehrstuhl besteht aus 18 Plexiglasröhren, die - um einen Sitzplatz gruppiert - einen Erlenmeyerkolben bilden. Der Stuhl steht auf einem Sockel aus Beton. Die Röhren sind bei der Einweihung mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit (Uranin) befüllt und bei Anbruch der Dunkelheit mit Schwarzlicht angestrahlt worden.
Den passenden Impulsvortrag über Farbstoffe hielt Professor Max von Delius vom Institut für Organische Chemie II. Nach einem geschichtlichen Exkurs schlug er einen Bogen vom zuvor eingesetzten Fluoreszin, mit dem beispielsweise der Chicago River zum St. Patrick's Day grün gefärbt oder die Blautopf-Höhlen erkundet wurden, über Forschung zu organischen Solarzellen bis zum neuen Sonderforschungsbereich Catalight der Universitäten Ulm und Jena. Insgesamt sind zehn Chemie-Nobelpreise auf Farbstoffe zurückzuführen.
Nach dem Motiv gefragt, sagte Kulturmacher Ralf Milde: "Als ich bei der Google-Bildersuche Chemie eingegeben habe, wurden mir zahlreiche Reagenzgläser und eben jener Erlenmeyerkolben angezeigt. Den Uni-Chemikern hat diese Idee sofort gefallen." Entwürfe für Lehrstühle der Fachbereiche Physik, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften hat er bereits erstellt. Nun fehlt noch ein Stifter. Stifter des jetzt eingeweihten Chemie-Lehrstuhls ist die Liqui Moly GmbH.
Text und Medienkontakt: Annika Bingmann