Prof. Dr. Tina Seufert
(Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie / Lehr-Lernforschung)
Im Studium geht es nicht nur darum sich möglichst viel Wissen anzueignen, sondern auch Kompetenzen für die berufliche Praxis zu trainieren. Aber wie kann man als Lehrender sicherstellen, dass tatsächlich Kompetenzen erworben werden und wie prüft man, ob dies gelungen ist? Im Vortrag stelle ich die Portfolio-Prüfung als eine Möglichkeit der kompetenzorientierten Prüfung vor.
Studierende erhalten im Rahmen einer Vorlesung Input zu den relevanten Inhalten und erwerben so zunächst Wissen. In semsterbegleitenden Aufgaben, den Portfolioaufgaben, können die Studierenden dann die konkrete Anwendung dieses Wissens üben und ihr Wissen vertiefen. Sie lernen konkrete Fertigkeiten, Bezüge zu anderen Teilgebieten, reflektieren das Gelernte kritisch, argumentieren usw.
Sie bestimmen also zu Beginn der Veranstaltung welche Kompetenzen erreicht werden sollen und setzen diese Kompetenzen in Form von Aufgaben um. Die Aufgaben ergeben zusammen die Prüfungsleistung. Das hat den Vorteil, dass die Prüfung ihren anspruchsvollen Zielen gerecht wird, die Studierenden das ganze Semester über aktiv sind und wissen was von ihnen erwartet wird, was die Motivation erhöht. Natürlich ist das Entwickeln einer Portfolioprüfung – genauer gesagt des gesamten Portfoliokurses mit Inputs und Aufgaben – eine ganze Menge Arbeit. Wie und warum es sich trotzdem lohnt, werde ich Ihnen sowohl aus Sicht der Lehr-Lernforschung als auch auf Basis praktischer Erfahrungen gerne erläutern.
Wer mehr über Portfolios erfahren möchte oder Lust hat ein Portfolio selbst auszuprobieren, kann beim nachfolgenden Portfolio-Workshop mitmachen und erste eigene Erfahrungen sammeln.