Regatta der Eisernen 2016
Die erste Regatta der α-tross und des USCU auf dem Bodensee war gleich die „Regatta der Eisernen“ am 26. November 2016. Die Temperaturen waren mit 5-7 °C geradezu angenehm, sind doch die Bootsführer vom Ammerseekurs nach Ostern schon mal mehrere Tage mit 3 °C und Schneetreiben gewöhnt.
Nach ziemlich unkoordinierter Planung in unserer WhatsApp Gruppe "Eiserne 2016", machten sich also Simon Seitz (Steuermann), Markus Baulig, Karen Rödel, Michael Walter, Cédric Freisenhausen und Söntke Blindow (ASV zu Rostock) auf und zogen gen Konstanz (Hafen des DSMC).
Während Karen, Waldi und Markus nach unchristlicher Weckzeit um 5:00 Uhr und einer kurzen Autofahrt an den Bodensee ab 8:00 Uhr die Alpha aus Kressbronn nach Konstanz im morgendlichen Nebel überführten, Söntke und Cédric per Autofähre dorthin kamen, nahm Simon nach überstandenem Nachtdienst schon an der Steuermannsbesprechung im „Konzil“ teil.
Nach Übernahme der drei restlichen Crewmitglieder in Konstanz und der Erledigung menschlicher Bedürfnisse legten wir vollzählig gegen 11:30 Uhr in Konstanz ab und folgten den anderen Booten in Richtung Bottighofen. Die Startlinie war in der Masse an Booten zunächst nicht zu erkennen. Erst nachdem wir dem Pulk eine Weile gefolgt waren, konnten wir das Startboot ausfindig machen und etwas später dann das zweite Ende der Linie, immerhin rechtzeitig. Von einer anderen Crew hörten wir später, dass sie die Startlinie erst sahen, als sie sie schon passiert hatten.
Der erste Regattastart wurde wegen Winddrehung um 180° und Flaute durch drei Schüsse des Startboots jäh abgebrochen. Das kam uns aber entgegen, denn zu dem Zeitpunkt hätte es nicht enger zugehen können. Alle tummelten sich um das Startboot.
Die IBN (http://www.ibn-online.de/artikel/mobile/3610) schreiben so treffend: „Zur Startzeit gegen 12 Uhr allerdings wurden Päckchen gebildet, Teebecher und Snacks hin-und hergereicht und Storys vergangener ‚Eiserner‘ ausgetauscht. Irgendwann dümpelten viele Schiffe ziellos in der Bucht.“ Einige Bilder von der Regatta zeigen aber auch, dass die Teebecher oftmals auch den jahreszeitlich passenderen Glühwein enthielten.
Der endgültige Start erfolgte dann um 13:15 Uhr bzw. für die Startgruppe 2, der wir angehörten, um 13:20 Uhr.
Laut unserem Steuermann hatten wir mehr Proviant als für einen zweiwöchigen Törn am Mittelmeer gebunkert, was nicht dazu beitrug, die Regatta schneller zu beenden. Aber der Glühwein half immerhin, die Laune an Bord etwas zu steigern. An der Dekoration wurde auf den anderen Schiffen ebenfalls nicht gespart. Es waren viele Weihnachtsmänner unterwegs, und so mancher hatte sogar einen Weihnachtsbaum an Bord.
Nach dem Start der insgesamt rund 180 Boote wurde noch eine Bahnverkürzung beschlossen, und nach 01:56:36 (1:54:19 berechnet), für 2 km Strecke also sage und schreibe 0,54 kn Durchschnittsgeschwindigkeit, ging die Alpha schließlich über die Ziellinie. Kein Wunder, dass die Logge fast während der ganzen Regatta 0 kn anzeigte. Die Alpha landete in ihrer Gruppe (Kielyachten bis Yst. 106) auf Platz 22 von 33. Geht doch.
Für den letzten Streckenabschnitt ins Ziel wurde sogar der Spi von Cédric und den extra aus dem Norden eingeflogenen, regattaerfahrenen Söntke gesetzt, um noch die letzten Zehntel eines Knotens aus der Alpha herauszuholen.
Nach einem gemütlichen Abend und der After-Regatta-Party auf dem Ausflugsschiff in Konstanz, brachten wir die Alpha am Sonntagmorgen mit Hilfe des "Eisernen Gustavs" und bei leckerem Frühstück an Bord zurück in ihren spärlich belegten Heimathafen. Alle Segel und der Großbaum wurden ordentlich abgetakelt, so dass die Alpha am Tag drauf an den Kran und dann in ihr wohlverdientes Winterlager konnte.
Das Fazit: Eine schöne Regatta passend zum Saisonabschluss. Nächstes Jahr aufs Neue!
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