13. Ulmer Humboldt-Colloquium 2018
Einmal jährlich veranstaltet das Humboldt- Studienzentrum der Universität Ulm das Ulmer Humboldt- Colloquium.
Das diesjährige 13. Colloquium "Subjektivität und Selbsttranszendenz" findet am 08.-09. November 2018 statt.
Wie auch in den letzten Jahren wird dies in Kooperation mit dem Zentrum für Philosophie und Rhetorikforschung der Augustana-Hochschule Neuendettelsau veranstaltet.
Das Symposion schließt an das Projekt „Figuren starker Subjektivität“ an. Es richtet sich gegen das gängige kulturwissenschaftliche Vorurteil, die neuzeitliche Philosophie kenne nur das eine Modell einer egologischen und hyperaktiven Subjektivität, welche - incurvatus in se - mit ihren eitlen Projekten maßloser Selbstoptimierung die menschliche Gesellschaft und natürliche Lebenswelt gefährde.
Dagegen weist die neuere Philosophiegeschichte eine ganze Reihe, bisher zu wenig beachteter, alternativer Gedankenfiguren auf, welche die Freiheit und Selbsterfindung des Subjektes durchaus mit den Aspekten einer Selbstüberschreitung verbinden. Momente der Selbsttranszendenz lassen sich z.B. finden in Kants Konzept der Moralität, im Gefühl und in der Anschauung bei Schleiermacher, in der Kritik des Reflexionsprinzips beim späten Fichte, in Schellings 'Freiheit von sich selbst', in Hegels 'Selbstvergessenheit' des Denkens, Nietzsches Utopie des 'Übermenschen' oder Heideggers 'Hirten des Seins'. Ist vielleicht das Moment der Selbsttranszendenz sogar ein Charakteristikum aller zukunftsweisenden Figuren starker Subjektivität?
Programm
Donnerstag 08. November 2018
19:30 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Joachim Ankerhold
Vizepräsident für Forschung und Informationstechnologie und Sprecher des Vorstandes des Humboldt-Studienzentrums
19:45 Uhr: Eröffnungsvortrag durch Prof. Dr. Volker Gerhardt, Humboldt-Universität zu Berlin
„Subjektivität. Ein Mythos neuzeitlicher Rationalität.“
Freitag, 09. November 2018
10:00 Uhr: Dr. Hartmut Traub, Mühlheim a.d. Ruhr
„Die Kritik des Reflexionsprinzips beim „späten“ Fichte. Eine Möglichkeit der Selbsttranszendierung des Subjekts?“
10:30 Uhr: Diskussion
11:00 Uhr: Prof. Dr. Peter Oesterreich, Augustana Neuendettelsau / Universität Ulm
„Die Freiheit von sich selbst. Ironie und selbsttranszendente Subjektivität nach F. Schlegel und Schelling“
11:30 Uhr: Diskussion
12:00 Uhr: Mittagspause
14:00 Uhr: Prof. Dr. Klaus Vieweg, Universität Jena
„Subjektivität und Objektivität bei Hegel“
14:30 Uhr: Diskussion
15:00 Uhr: Prof. Dr. Andreas Arndt, Humboldt-Universität zu Berlin
„Schleiermacher: Figuren subjektiver Passivität“
15:30 Uhr: Diskussion
16:00 Uhr: Pause
16:30 Uhr: Prof. Dr. Renate Breuninger, Universität Ulm
„Nietzsches Utopie des Übermenschen“
17:00 Uhr: Diskussion
17:30 Uhr: Prof. Dr. Damir Barbaric, Universität Zagreb
„Der Mensch als ‚Hirt des Seins‘ bei Heidegger“
18:00 Uhr: Abschlussdiskussion
Den aktuellen Flyer finden Sie hier.