- des Humboldt-Studienzentrums für Philosophie und Geisteswissenschaften (HSZ)
- Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)
- Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)
- des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin (GTE)
- studium generale (sg)

Darüber, wie die Wirtschaft durch die jüngste Finanzkrise gekommen ist, herrscht ein politischer Streit. Aber wie haben eigentlich die Wirtschaftswissenschaften die Krise überstanden? Wird ihre Methode der Modellierung durch derartige Ereignisse überhaupt betroffen? Modelle müssen schließlich reales Geschehen notwendigerweise reduzieren und dürfen daher nie mit der Wirklichkeit verwechselt werden. Haben die Wirtschaftswissenschaften daher mit der Geschichtswissenschaft gemeinsam, daß sie sich am besten als ,rückwärtsgewandte Propheten‘ (Friedrich Schlegel) bewähren? Oder beeinflussen sie sogar – z.B. in Expertengremien wie dem Sachverständigenrat – den Gegenstand, den ihre Modelle beschreiben sollen? Tragen sie dafür auch eine politische Verantwortung? Ist wirtschaftswissenschaftliche Modellierung frei von normativen Begriffen (wie Gerechtigkeit oder Nachhaltigkeit), kann sie dies sein? Das umstrittene Werk des französischen Ökonomen Thomas Piketty Das Kapital im 21. Jahrhundert hat die Frage nach einer neuen Politischen Ökonomie aufgeworfen. Die Ringvorlesung soll die Diskussion, die im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts über die wissenschaftliche Beschreibung der Wirtschaft entbrannt ist, aufgreifen und durch kritische Beiträge fortsetzen.