Archivbeitrag zur Entstehungsgesichte
Die Entstehungsgeschichte des Humboldt-Studienzentrums
Mit Beschluss vom 18. Juni 1986 hat der Senat der Universität Ulm die Einrichtung einer Gemeinsamen Kommission gemäß § 26 Humboldt-Studienzentrums für Geisteswissenschaften beschlossen und in der Sitzung vom 4. Februar 1987 die Zuständigkeits- und Geschäftsordnung für diese Gemeinsame Kommission genehmigt. Der Gemeinsamen Kommission gehören Angehörige aus allen Fakultäten der Universität Ulm (damals drei Fakultäten) an, die Dienstaufsicht wird jeweils rotierend durch den Dekan einer Fakultät geregelt.
Die 1986 eingerichtete Kommission wurde die Aufgabe übertragen, das Konzept für die Einrichtung eins geistesswissenschaftlichen Begleitstudienganges sowie für ein Humboldt-Studienzentrum für Geistewissenschaften vorzulegen. Die ersten Vorlesungen in Philosophie am Humboldt-Studienzentrum fanden im Sommersemester 1986 statt.
Am 12. Juni 1987 hat das Ministerium für Wissenschaften und Kunst seine Zustimmung zur Studien- und Prüfungsordnung für das geisteswissenschaftliche Begleitstudium an der Universität erteilt.
Das Humboldt-Studienzentrum für Geisteswissenschaften selbst wurde mit Erlass vom 12. Juli. 1989, mit dem das Ministerium für Wissenschaft und Kunst die vom Verwaltungsrat der Universität Ulm am 12. Juni 1989 beschlossene Verwaltungs- und Benutzungsordnung genehmigte, gegründet. Die Philosophie hat damit ihren institutionellen Rahmen an der naturwissenschaftlich-technisch-medizinisch ausgerichteten Universität Ulm gefunden.
Die Gründung des Humboldt-Studienzentrums hat im Zeichen der Reformulierung der Universitätsidee gestanden: Der Name steht für ein Programm, das in Ulm auf die Formel "Universität in der Universität" gebracht wurde.
Seinem formellen Status nach ist das Humboldt-Zentrum eine allen Fakultäten zugeordnete wissenschaftliche Einrichtung nach § 28 UG. Gemäß § 28, 5 hat der Verwaltungsrat der Universität Ulm am 12. Juni 1989 eine Verwaltungs- und Benutzungsordnung beschlossen, die das Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit Erlass vom 12. Dezember 1989 genehmigt hat.
Lehreinrichtung, Akademie und Forum
Von Anfang an wurde das Humboldt-Studienzentrum aber auch als Akademie konzipiert, wo unter einem gemeinsamen Nenner der fruchtbare Austausch zwischen Vertretern unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen stattfinden kann. Im Sinne einer Hermeneutik des Weltverstehens geht es dabei um die Offenlegung grundlegender gemeinsamer philosophischer oder erkenntnistheorethischer Gehalte. Nicht zu vergessen, die Funktion eines öffentlichen Forums, die die geisteswissenschaftliche Bildungseinrichtung mit ihrer Vielzahl an regelmäßigen Veranstaltungen in der Stadt Ulm wahrnimmt. Neben den mehrtägigen Ulmer Humboldt-Colloquien sind dies nicht nur die Philosophischen Salons und die Ringvorlesungen, sondern dies sind nicht zuletzt die seit 2008 stattfindenden "Ulmer Denkanstöße". Mit ihren hochkarätigen Referenten und gesellschaftlich bedeutsamen Themen entfalten die Denkanstöße nicht nur eine enorme überregionale Strahlkraft, sondern die verkörpern im besten Sinn auch einen weiteren bedeutsamen Brückenschlag- nämlich den zwischen Universität und Bürgerschaft.
-Ein Beitrag von Andrea Weber-Tuckermann (Pressestelle der Universität Ulm)