Schafe fressen Gräser und kommen wunderbar damit zurecht. Sie schlucken erst und kauen später. Das wäre doch auch eine Ernährungsvariante für uns, oder? Stelle Dir das einmal vor: Ein Grasmenü zum Mittagessen, bei dem du erst später kaust.
Doch für Menschen ist Zellulose, ein wesentlicher Bestandteil pflanzlicher Zellwände, unverdaulich. Schafe können es, aber wie? Das liegt an ihren 4 Mägen, wir Menschen haben nur einen Magen.
Zunächst wird die grob zerkaute Nahrung geschluckt und gelangt in den Pansen. Zahlreiche Bakterien und Wimperntierchen befinden sich dort. Sie zersetzen die Pflanzennahrung in einem ersten Schritt.
Wenn das Schaf genug Nahrung aufgenommen hat, legt es sich nieder. Die leicht zersetzte und durchmischte Nahrung wird vom Pansen in den Netzmagen weitergeleitet. Der Netzmagen ist die Sortieranlage. Feine und ausreichend zerkleinerte Futterteile gelangen in den Blättermagen.
Grobe Futterteile bilden Nahrungsballen, die über die Speiseröhre zurück ins Maul transportiert werden. Mahlend kauend bzw. wiederkäuend entsteht ein Nahrungsbrei.
Fein genug gelangt der Nahrungsbrei in den Blättermagen, wo ihm vor allem Wasser entzogen und danach zum Labmagen weitergegeben wird. Im Labmagen und im Darm findet die weitere Verdauung statt, bis die Nahrung in ihre einzelnen Nährstoffe aufgespalten ist.
Zu den Wiederkäuern zählen neben den Schafen unter anderem auch Ziegen, Rinder und Hirsche.