EMU Protokoll 10. Februar 2010
EMU-Konzert in Ehingen:

Am 13. März 2010 sollen wir in Ehingen spielen, im ersten Stock eines Barockhauses, das zu einer Galerie umgebaut wurde - und eingeweiht werden soll.
Andhi hat dazu ein schönes Spiel geschickt, das wir projizieren und gleichzeitig spielen können.
Für das EMU-Konzert in Ehingen gibt es also mindestens drei Vorschläge:
1.
Chin-Konzert: Drei, vier oder fünf Chin-Spieler stehen um ein Mischpult herum - das Mischpult steht auf einem Stativ, so dass jeder seinen Lautstärkeknopf erreichen kann. Wir spielen jeweils 2 bis 3 min gemeinsam Chin-Bilder: > A Anblasen der Saiten > B Berühren der Saiten > C Metallstab - leise > D Glasstab - glissandi > E Bogen - leise > F Anschlagen mit Filzschlägel - leise > G Melodiefragmente mit Fingerkuppe > H Metallstab - pendeln - lauter > I Saiten antupfen > K Oktavsaiten mit dem Plektrum > L Trockenes Anschlagen mit Federstab > M Gong zum Abschlus.
Wir fangen gleich mit den Proben an, stellen die Reihenfolge zusammen, proben z.B. das Anblasen der Saiten - es ist schwierig, wg. der Rückkopplung und die Kontrolle der eigenen Lautstärke
2.
Laptop-Konzert: Vielleicht inszeniert von Tobias - wohl auch mit Stimme. Ich selbst kann verschiedene Klang-Folien, Klang-Raster, Fibonacchi-Rhythmen anbieten. Also Tobias, Axel, Dieter, Isolde, Klaus ....
3.
Andhis Balken-Spiel - vielleicht inszeniert als Konzert-Installation und natürlich Projektion - jeder darf Balken ziehen - abwechselnd wie beim Tischtennis-Doppel - es entsteht ein komplexes Klanggebilde, das immerwieder umgebaut werden kann, die ganze EMU macht mit ....
Wir sollten alle drei Stücke aufführen - mit oder ohne Kokon. Kokon finde ich gut für die Sommermusik im botanischen Garten - die Kokon-Fahnen hängen in den Bäumen im Umfeld der drei Spielplätze - und markieren sie.
Und dann ist da noch der Windharfen-Live-Stream, der an diesem Freitag funktionieren wird. Wir können ja provisorisch eine Leitung von Hütte zu Hütte legen.
Die Adresse wird dann: windharfe.campus.uni-ulm.de
Klaus hat eine drahtlose Übertragung bestellt - hoffentlich ist sie am Freitag schon da. Dann kann auch kein Blitz in die Leitung einschlagen.
Jetzt habe ich leider kein Foto von den Aufräumarbeiten im Musiklabor. Christine und Klaus wollen diese Arbeit vorantreiben. Das ist überlebensnotwendig. Wir sollten auch weitere Schubfächer frei bekommen - für Schlägel, Flöten und anderem Musik-Kleinzeug.
Und dann gibt es da noch Fragen zur Faltung. In Pure Data habe ich das Verfahren ausprobiert. Das Konzept ist wunderbar: Es wird ein Klang in dem anderen abgebildet - z.B. der Eselsschrei in der Arri-Metall-Spirale.
Dennoch: Alles klingt nach Vocoder-Zeugs, leicht kriselig, filterig, verwaschen.
Schön ist der handgezeichnete Filter für Rauschen. Den Kompressor muss ich noch testen.
Bin gespannt, wie Tobias mit diesem Prizip - alles über Fourier-Verfahren - umgeht.
Wir sollten einen gemeinsamen EMU-Vortrag oder eine gemeinsame Diskussion machen, eine Art EMU-Seminar, denn wir sind ja auch oder vor allem Musik-Forscher.
Wer leitet diese EMU-Seminare? Hat nicht Axel dazu Lust?
Und dann gibt es da noch was Kompliziertes: Gilles Deleuze - Die Falte - Leibniz und der Barock (Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 2000, Taschenbuch 11 Euro).
Leibniz hat unter anderem das Integral erfunden - und das Integral hängt eng mit dem Begriff der Faltung zusammen.
Und dann ist da noch ein Artikel: http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$4048
Christine wird den Text lesen wollen - es geht auch um Synästhesie und um Syneidesie, es geht um phantastische oder poetische Objekte - "ein Grinsen ohne Katze" (Lewis Caroll).
Warum die Elektrotechniker auch die Faltung lieben: Sie berechnen damit ihre Filter-Schaltungen, ganz real mit Kondensator und Widerstand - aber auch mit Pure Data ausgerechnet.
Da gibt es eine schöne, oben genannte, Filterschaltung: die Filterkurve mit der Maus zeichnen - und schon klingt das ursprünglich weiße Rauschen lustig farbig -
und so weiter bis zu meiner Frage nach vernünftigen und klang-interessanten Arbeiten mit den Prinzipien der Faltung zweier Klänge oder Klang-Phänomene.
Übrigens hängt der Deleuze-Text mit der jetzigen Münchner Biennale zutun - Amazonas - Musiktheater in drei Teilen 8. bis 12. Mai 2010.
Für die Herbstausgabe 2010 in München - Carl Orff Auditorium - habeich die EMU eingeplant, siehe:
http://www.luise37.de/2010/herbstausgabe2010/herbstausgabe2010.htm
am besten 7 Kokon-Fahnen hängen in freier Anordnung von der Decke - und Andhi projiziert auf die Flächen - es gibt dort einen starken breiten Beamer.
Musik: am liebsten ein Chin-Konzert, ein Laptop-Konzert und Stimme - also 3 Varianten.