Im Februar nahmen Vertreter:innen des ZAWiW an der Tagung teil. Gemeinsam mit rund 50 Expert:innen aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen wurden Wege erarbeitet, um die soziale und politische Teilhabe älterer Menschen zu fördern. Dorothee Hoffmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAWiW, leitete zudem eine Ideenwerkstatt, in der Erfolgsfaktoren für nachhaltige intergenerationelle Lern- und Veränderungsprozesse vorgestellt wurden.
Teilhabe als Grundlage einer demokratischen Gesellschaft
Soziale und politische Teilhabe ermöglichen es Menschen, aktiv am gesellschaftlichen Leben mitzuwirken. Während soziale Teilhabe Bildung, Arbeit und kulturelle Aktivitäten umfasst, schließt politische Teilhabe sowohl das formale politische System als auch informelle Beteiligung in Vereinen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen ein. Beide Formen der Teilhabe fördern Integration, Gleichberechtigung und sozialen Zusammenhalt.
Barrieren wie Armut, Diskriminierung oder fehlende Bildung können die Teilhabe erschweren. Dies führt oft zu politischem Desinteresse, Wahlabstinenz oder einer höheren Anfälligkeit für antidemokratische Strömungen. Soziale Ungleichheit beeinträchtigt nicht nur Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung, sondern gefährdet auch die politische Gleichheit. Um dem entgegenzuwirken, sind bessere Bildungsangebote, inklusive Strukturen und eine starke Zivilgesellschaft notwendig.
Workshops und Posterpräsentationen
Im Rahmen der Tagung wurden u.a. folgende Themen diskutiert:
- Intergenerationelle Perspektiven auf soziale Teilhabe vulnerabler Personengruppen
- Was aktive Frauen 60+ über soziale Teilhabe berichten und welche Erkenntnisse sich daraus für die Geragogik ableiten lassen
- Methoden zur Stärkung der sozialen und politischen Teilhabe älterer Menschen mit besonderem Fokus auf prekäre Lebenslagen und Migration
- Soziale Teilhabe und Partizipation in betreuten Wohnformen in verschiedenen Lebensaltern
Generationendialog als Schlüssel zur Veränderung
In der von Dorothee Hoffmann (ZAWiW) geleiteten Ideenwerkstatt „Generationendialog – und dann?! Gemeinsame Gestaltungsräume nachhaltig gedacht“ wurden drei zentrale Erfolgsfaktoren für langfristige intergenerationelle Lern- und Veränderungsprozesse herausgearbeitet:
1. Relevante Themen als Ausgangspunkt – Dialoge wirken besonders nachhaltig, wenn sie an gemeinsamen Interessen und gesellschaftlichen Herausforderungen anknüpfen.
2. Langfristige Einbindung statt punktueller Begegnung – Nachhaltige Wirkung entsteht, wenn Gespräche in Bildungs-, Beteiligungs- oder Gemeinwesenstrukturen verankert sind.
3. Nachhaltigkeit durch Eigenverantwortung – Teilnehmende sollten aktiv Verantwortung übernehmen, um den Dialog fortzuführen.
Gemeinsam erstellten die Teilnehmenden einen digitalen Methodenkoffer mit erprobten Formaten wie intergenerationellen Planspielen und themenbezogenen Spaziergängen zur Sozialraumgestaltung.
Ausblick: Vertiefung des Themas im Juni
Im Generationentreff Ulm wird das Thema weitergeführt. Dorothee Hofmann und Dr. Markus Marquard vertiefen in ihrem Vortrag „Generationendialog: Miteinander, voneinander und übereinander lernen“, wie intergenerationelle Begegnungen langfristig Wirkung entfalten können.