Forschungsprojekte, Seminare und Kolloquien

Forschung und Lehre im Bereich Geragogik, Forschendes Lernen und Bürgerwissenschaft

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Frage, wie Menschen im dritten und vierten Lebensalter sich bilden und lernen können. Dies reflektieren wir bei der Entwicklung und Durchführung unserer Bildungsangebote und im Rahmen unserer praxisorientierten Forschungsprojekte. 

Geragogik bezeichnet dabei die Fachdisziplin von Bildung und Lernen im Alter; wir sehen diese als interdisziplinäre und transdisziplinäre Disziplin zwischen Erziehungswissenschaften, hier insbesondere der Erwachsenenbildung, Gerontologie und Alternsforschung, sozialer Arbeit, Soziologie und anderen sozialwissenschaftlichen Fächern.

Als solches sind wir für Forschung und Lehre im Bereich Geragogik und des Forschenden Lernens zuständig.

Darüber hinaus bieten wir auch Qualifizierungsangebote wie Kolloquien und Seminare an, die sowohl für Studierende, Haupt- und Ehrenamtliche und interessierte Lai*innen offen sind; vielfach auch in Kooperation mit weiteren Partnern.

  

H2 Wandel - Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in der Modellregion Grüner Wasserstoff

Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern dringende Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung. Die Region Mittlere Alb-Donau-Ostwürttemberg hat sich das Ziel gesteckt, im Rahmen des Projekts H2 Wandel zu einer grünen Wasserstoffmodellregion zu werden. Das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm übernimmt dabei Aufgaben der Bildung und Öffentlichkeitsarbeit.

Wir schaffen Räume und Anlässe für den Dialog zwischen Wissenschaft und Bürgerschaft. Interaktive Bildungsangebote ermöglichen die Teilhabe am Diskurs über aktuelle und zukünftige gesellschaftliche und technologische Herausforderungen. So können sich Bürgerinnen und Bürger durch Workshops, Vorträge, Forschendes Lernen und Citizen Science mit wissenschaftlichen Einblicken zur Energiewende und zur Rolle grünen Wasserstoffs auseinandersetzen.

Ehrenamtliche Wasserstofflots*innen werden inhaltlich und methodisch im Arbeitskreis Grüner Wasserstoff weitergebildet, den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Bürgerschaft aktiv mitzugestalten und als Muliplikator*innen mit unterschiedlichen Zielgruppen und Akteur*innen auf Augenhöhe in den Austausch zu treten, z.B. an Infoständen oder Schulen.

Das Projekt H2 Wandel wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Baden-Württemberg. Die Modellregion Grüner Wasserstoff umfasst die Landkreise Reutlingen, Heidenheim und Tübingen, den Alb-Donau-Kreis, den Ostalbkreis sowie die Städte Schwäbisch Gmünd und Ulm. Das Konsortium umfasst insgesamt 20 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, die konkrete Modellprojekte umsetzen. 

Projektinformationen

Logo H2 Wandel
Logos Förderung H2 Wandel: EU/Baden-Württemberg

Laufzeit: 2022 - 2027
Webseite: H2 Wandel
Gefördert durch: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Baden-Württemberg

Projektverantwortliche beim ZAWiW
Dorothee Hoffmann
Telefon: 0731/50-26630
E-Mail: dorothee.hoffmann@uni-ulm.de

DiBiWohn - Digitale Bildungsprozesse für ältere Menschen in seniorenspezifischen Wohnformen der institutionalisierten Altenhilfe

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt umfasst grundlagen- und anwendungsbezogene Forschungsschwerpunkte in Bereichen der empirischen Bildungsforschung, Gerontologie und Medienpädagogik. Es umfasst zum einen bildungstheoretische und mediengerontologische Forschungsinhalte, die sich auf Fragen zu (digitalen) Bildungsprozessen und Mediatisierungsprozessen im höheren und hohen Alter und ihren Rückwirkungen auf Bildungsbiographie, Identitätsarbeit, Lebenswelt und soziale Teilhabe beziehen. Zum anderen stehen bildungspraktische und medienpädagogische Forschungsinhalte im Fokus, die sich sowohl auf die Entwicklung von informellen und non-formalen digitalen Bildungsformaten richten wie auch auf digitale Bildungstechnologien zur Vernetzung und Weiterbildung.

Das Forschungsfeld bezieht sich zunächst auf Wohnsettings der institutionalisierten Altenhilfe in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unter Verwendung eines bereits etablierten Peer-to-Peer-Ansatzes zur digitalen Bildung im Alter sowie einem Train-the-Trainer-Konzept für ehrenamtliche Technikbegleitung. Nach drei Jahren der Implementierung sollen Bildungs- und Handlungskonzepte in ein Transferkonzept münden, das bundesweit auf weitere Wohnformen von Trägern der Altenhilfe skaliert werden soll.

Forschungsschwerpunkt des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung liegt im Bereich der partizipatorischen Bildungsforschung. Gemeinsam mit den Beteiligten werden niedrigschwellige Zugänge zu der digitalen Welt gesucht und innovative Bildungsformate entwickelt. Dazu gehört auch die Materialentwicklung und Vernetzung der ehrenamtlichen Technikbegleitung sowie die Entwicklung weiterer unterstützender Rahmenstrukturen.

Die Leitung des Verbundprojekts liegt beim Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg. Weitere Verbundpartner sind die Katholische Hochschule Freiburg, die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) Ludwigshafen sowie die Evangelische Heimstiftung GmbH Stuttgart. Praxispartner des ZAWiW sind dabei das Netzwerk sii BW sowie das ViLE-Netzwerk.
Gefördert wird das Verbundprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Forschungsschwerpunkt Digitalisierung im Bildungsbereich des BMBF-Rahmenprogramms empirische Bildungsforschung.

Wissenschaftliche Kolloquien

Das ZAWiW bietet jedes Semester verschiedene wissenschaftliche Kolloquien zu den Themenschwerpunkten Forschendes Lernen, partizipative Bildungsforschung, Bürgerbeteiligung und Citizen Science an. Die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Die Termine finden Sie im Veranstaltungskalender.

Bei Interesse zu regelmäßigen Informationen zu den Veranstaltungen des ZAWiW können Sie sich für unsere Newsletter anmelden. Füllen Sie dazu bitte unsere Formular aus.

Lehrveranstaltungen

Lehrveranstaltungen können sich gleichermaßen an Studierende und interessierte Bürger*innen richten. Im studium generale werden, ergänzend zu den Vorträgen, Seminare für Studierende angeboten, die im Rahmen der Additiven Schlüsselqualifikationen (ASQ) oder, soweit in der Prüfungsordnung vorgesehen, als allgemeine Studien- und Masterangebote anderer Fächer anerkannt werden. 

 

Abgeschlossene Projekte

Zukunftsstadt 2030

ulm.macht.zukunft - clever. offen. für alle. nachhaltig

Das aktuelle Projekt ist die letzte von insgesamt drei Phasen des Wettbewerbs „Zukunftsstadt“, der 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschrieben wurde. Die Stadt Ulm wurde dabei als eine von insgesamt acht Städten deutschlandweit als „Zukunftsstadt“ ausgewählt und darf seit Juni 2019 die Ideen und Konzepte der ersten beiden Phasen in die Praxis umsetzen. Im Vordergrund stehen innovative, digitale Lösungen für die nachhaltige Entwicklung einer liebens- und lebenswerten Stadt gemeinsam mit den Ulmer Bürger*innen. Dabei steht das Motto „Internet der Dinge für ALLE – open, smart, inclusive und green!“ im Zentrum der insgesamt vier Themenbereiche Mobilität, Alter/Gesundheit, Verwaltung und Bildung.

Das ZAWiW der Universität Ulm ist Forschungspartner für das Thema Bildung. Hierbei entwickeln wir innovative Bildungsangebote rund um die Digitalisierung für alle Altersgruppen zusammen mit anderen Bildungsträgern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und den Menschen vor Ort. Denn die Digitalisierung beeinflusst die Lebensbereiche von uns allen. Im Projekt „Zukunftsstadt“ wollen wir die „Digitalisierung von unten“ gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestalten.

In Akteurs- und Bürgerworkshops entstehen zu Schwerpunkten wie Familie, Gesundheit und Nachhaltigkeit Handlungsempfehlungen sowie vielfältige und spannende Bildungsformate zum Mitmachen. Diese sollen dazu beitragen, sich mit den Chancen und Herausforderungen von Digitalisierung zu beschäftigen, Neues zu lernen und sich als mündige Bürger*innen einzubringen. Gleichzeitig haben die Menschen die Möglichkeit, im Sinne der Bürgerwissenschaften und des Forschenden Lernens bei der Begleitforschung mitzuarbeiten.

gesundaltern@bw

Information - Qualifizierung - Bürgerbeteiligung

Die Digitalisierung wirkt in alle Lebensbereiche, davon betroffen sind Menschen aus allen Generationen. In der digitalen Welt den Anschluss zu behalten ist deshalb ein zentraler Aspekt, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dazu gehört auch, sich mit digitalen Anwendungen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen auseinanderzusetzen und diese selbstbestimmt nutzen zu können. Vorwiegend ältere Menschen fühlen sich jedoch unsicher oder gar abgehängt, insbesondere beim Umgang mit den neuen digitalen Entwicklungen in Gesundheit, Medizin oder Pflege.

Das Ziel des Pilotprojekts gesundaltern@bw ist es, ältere Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen, um ihnen die Teilhabe an digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung modellhafter Angebote in den drei Projektbereichen Information, Qualifizierung und Bürgerbeteiligung. Die Konzepte werden in ausgewählten Pilotregionen erprobt und anhand der daraus gewonnenen Erkenntnisse modifiziert. Die Angebote des Pilotprojekts werden schließlich so aufbereitet, dass sie auf weitere Regionen in Baden-Württemberg übertragbar sind.

Das ZAWiW koordiniert den Projektbereich Bürgerbeteiligung.
Wie soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen aussehen? Welche Herausforderungen, Chancen und Risiken werden von den Bürgerinnen und Bürgern gesehen? Welche Entwicklungen werden gewünscht?
Digitalisierung – nicht nur im Gesundheitswesen – kann und muss von den Bürgerinnen und Bürgern aktiv mitgestaltet werden. Das ZAWiW konzeptioniert hierzu gemeinsam mit den anderen Projektpartnern Beteiligungsformate, führt diese exemplarisch durch und evaluiert diese mit Fokus auf die Gelingensbedingungen von Teilhabe.

Projektinformationen

Logo gesundaltern@bw, gefördert durch das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Laufzeit: 1. März 2020 - 31. Dezember 2021
Webseite: www.gesundaltern-bw.de
Gefördert durch: Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Projektverantwortliche beim ZAWiW
Dr. Markus Marquard, Belinda Hoffmann-Schmalekow
E-Mail: beteiligung(at)gesundaltern-bw.de

Umbrüche gestalten – Aufbrüche wagen

Orientierung schaffen für Menschen am Übergang zwischen Beruf und Ruhestand

Den Übergang zwischen Berufsleben und Ruhestand empfinden viele Menschen als großen Einschnitt. Bei den einen überwiegt die Vorfreude auf die freie Zeit, bei den anderen ist es die Angst vor großer Leere, dem Wegfall von Aufgaben und Tagesroutinen oder einfach das Altern selbst. Wie kann man diesen Übergang so gestalten, damit er möglichst gleitend gelingt? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Modelprojekts „Umbrüche bewältigen – Aufbrüche wagen".

Im Rahmen dieses Projekts haben wir verschiedenen Bildungskonzepte und -formate konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Ziel der Veranstaltungen: Orientierungs- und Reflexionsmöglichkeiten bieten und bei der Gestaltung des eigenen Alterns unterstützen. Die Seminarkonzepte richteten sich auch an Menschen, die man nur schwer mit klassischer Bildungsarbeit erreicht und die eher selten in den üblichen nachberuflichen Engagementfeldern tätig sind.

Um die Seminarangebote möglichst breit zu streuen, wurden sie in einem zweiten Schritt zu einem Multiplikatoren-Ansatz weiterentwickelt. Mit diesem Vorgehen wurde ein doppeltes Ziel verfolgt: Zum einen wurde das Angebot vervielfältigt und zum anderen wollte man über geschulte Multiplikatoren schwer erreichbare Zielgruppen addressieren. Das Konzept ist modular gestaltet, damit es den Interessen, Bedürfnissen und Ansprüchen der jeweiligen Zielgruppe angepasst werden kann.

Das methodisch didaktische Konzept sowie die Lernmaterialien finden Sie als Open Education Resources (OER) zum kostenlosen Download auf der Website: https://uebergaenge.zawiw.de/

Projektinformationen

Laufzeit:  Mai 2019 - Dezember 2020
Gefördert durch: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Generationenpolitik

Vorstudie: Dialog der Generationen

Gesellschaftliche und demografische Entwicklungen ziehen eine Reihe sozialer Veränderungen nach sich und gestalten die Rahmenbedingungen für Generationenpolitik. Von Veränderungen sind auch die Generationenbeziehungen betroffen, Räume für die Begegnungen der Generationen werden im Alltag seltener. Um eine vertrauensvollen Umgang der Generationen als Basis für eine gemeinsam zu gestaltende Zukunft zu fördern, werden deshalb Anlässe für intergenerationelle Aktivitäten in die Wege geleitet, bei denen außerhalb familiärer Beziehungen Alt und Jung voneinander profitieren.

Ausgehend von einer qualitativ ausgerichteten kritischen Bestandsaufnahme ausgewählter intergenerationeller Aktivitäten (Events, Projekte und langfristige Angebote) in Baden-Württemberg werden in der vorliegenden Studie Handlungsfelder, Gelingens-Bedingungen und Leitkriterien für eine langfristige Gesamtkonzeption für das Politikfeld “Generationenpolitik“ hergeleitet.

In der qualitativ ausgerichteten Vorstudie wurden verschiedene Forschungs-Instrumente eingesetzt: in einem Experten/-innen-Workshop kamen Praktiker/-innen aus verschiedenen Aktivitätsbereichen zu Wort, über einen Fragebogen wurden aktuelle intergenerationelle Aktivitäten und Praxisbeispiele erhoben. Diese Recherche wurde ergänzt durch Internet- und telefonische Recherchen. In Leitfadeninterviews wurden Experten/-innen zu unterstützenden Rahmenbedingungen befragt.

Projektinformation

Freie wissenschaftliche Arbeit im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Dr. Markus Marquard
Geschäftsführer ZAWiW