Akademie gesundaltern@bw
Im Rahmen des Projekts gesundaltern@bw wurde vom 28. bis 30. September 2020 unter der Federführung des ZAWiW eine dreitägige Kompaktveranstaltung durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen und die damit verbundenen Teilhabemöglichkeiten älterer Menschen. Erprobt wurde insbesondere die Kombination von Online- und kleineren Präsenzformaten im Bereich Information, Qualifizierung und Beteiligung. Mit dem Programm aus Fachvorträgen, Qualifizierungsangeboten und Bürgerwerkstätten leistete die Akademie gesundaltern@bw einen Beitrag zur Digitalisierung „von unten“, Interessierte waren explizit zur aktiven Beteiligung eingeladen.
Vormittags fanden dazu zentrale Veranstaltungen statt, die sowohl live übertragen wurden als auch in Präsenz im Hörsaal verfolgt werden konnten.
Am Montag und Dienstag gaben Experten*innen aus dem klinischen Alltag und der Forschung Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Medizin für Arzt und Patient. Der Wunsch nach einer individuellen, bestmöglich auf den Patienten abgestimmten personalisierten Medizin und die damit verbundene Datenmenge werfen neue ethische Fragen auf: Wer übernimmt Verantwortung für Datentransfer, die Interpretation von Testergebnissen und das Vermeiden einer Zweiklassen-Versorgung bei zunehmend automatisierten Vorgängen? Wie sehen die digitalen Teilhabemöglichkeiten der Menschen in Service Wohnungen und Pflegeheimen aus - Personen, der noch zu einem großen Teil von den Möglichkeiten des digitalen Fortschritts ausgeschlossen ist, aber gleichzeitig besonders von unterstützenden, assistiven Systemen profitieren könnten. Kann ein Gesundheitssystem 4.0 die sektorenübergreifende Patientenversorgung verbessern? Welche Rahmenbedingungen bedarf es dafür auf politischer Ebene.
Am Mittwoch diskutierten Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Interessenverbände und Bürger*innen zu diesen Themen in einer Podiumsdiskussion und brachten ihre unterschiedlichen Perspektiven ein. An allen drei Tagen hatten Bürger*innen die Möglichkeit, sich aktiv mit ihren Fragen und Vorstellungen online oder eben auch in Präsenz einzubringen.
An den Nachmittagen konnten die Teilnehmenden unter verschiedenen Angeboten auswählen und ganz unterschiedliche Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen vertiefen. Die damit verbundenen Chancen, Risiken und Herausforderungen wurden in den Blick genommen werden.
Eine Möglichkeit zur Beteiligung bot die Bürgerwerkstatt des ZAWiW. Die Teilnehmenden erarbeiteten hierbei gemeinsam Ideen und Vorstellungen, wie eine Digitalisierung im Gesundheitswesen aus der Perspektive von Bürger*innen aussehen sollte. Die Vorträge hatten eindrücklich gezeigt, dass die Digitalisierung auch im Gesundheitswesen viele Veränderungen mit sich bringt. Daher stand nicht die Frage im Zentrum, ob die Digitalisierung im Bereich der Gesundheit eine Rolle spielt, sondern wie die Digitalisierung gestaltet werden kann, damit die Bürger*innen sich angesprochen und verstanden fühlen.
Zunächst erarbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen und durch gemeinsamen Austausch im Plenum die für sie wichtigsten Aspekte des Themas. Datenschutz und Datensicherheit, Umgang mit technologischer Entwicklung sowie Ethik vs. Wirtschaftlichkeit waren die zentralen Punkte, die anschließend mit der Methode des World Café weiterbearbeitet wurden. Hierbei standen die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Welche Chancen gibt es durch die Entwicklungen? Wo bestehen mögliche Risiken und Probleme? Wie kann mit den Herausforderungen umgangen werden und was wünschen wir uns?
Für jedes der drei gewählten Themen wurden die Ergebnisse der Diskussion unter den Gesichtspunkten Chancen, Herausforderungen/Risiken sowie Wünsche dokumentiert. Die gesammelten Resultate der Bürgerwerkstatt wurden am nächsten Tag durch einen Bürger in die Podiumsdiskussion mit zivilgesellschaftlichen Interessenverbänden und Expert*innen eingebracht und zur Diskussion gestellt.
Die Nachmittagsangebote fanden nicht nur in Ulm sondern auch überregional an den Standorten der anderen Projektpartner statt, online oder vor Ort mit einer begrenzten Anzahl an Teilnehmenden. Insgesamt nutzen rund 230 Interessierte die verschiedenen Angebote.
Beteiligt waren: Landesmedienzentrum BW, Digital-Kompass der BAGSO, Verbraucherzentrale BW e.V., vhs Verband BW, Evangelische Heimstiftung Stuttgart, ViLE-Netzwerk, Seniorenbüro Heilbronn, Seniorenakademie Donau-Oberschwaben, bürger-gehen-online Esslingen.
In Ulm wurde die Akademie gesundaltern@bw von zahlreichen Akteuren und Bildungseinrichtungen unterstützt: Familienbildungsstätte, Volkshochschule, Generationentreff Ulm/Neu-Ulm, Bethesda Klinik, unterschiedliche Abteilungen der Universität Ulm, Museum Ulm und Seniorenbüro Dornstadt.
Gefördert durch
Projektlaufzeit: 01.03.2020 - 31.12.2021
Weiterführende Informationen zum Projekt auf www.gesundaltern-bw.de
Die Vorträge der Akademie gesundaltern@bw zum Nachhören
Sofern freigegeben, finden Sie die aufgezeichneten Vorträge der Akademie gesundaltern@bw im YouTube Kanal des Projektes auf:
https://www.youtube.com/channel/UCF3oHWtQ3O18vXmJAiYBE0w
Hier finden Sie auch weitere interessante Veranstaltungen im Projekt gesundaltern@bw, vergangene und kommende, sowie den Zugang zu den Live-Übertragungen zukünftiger Veranstaltungen.
Das Gesamtprogramm der Akademie gesundaltern@bw zum Nachlesen
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