16 Andros

Titel:            Andros
Künstler:     Hartmut Stielow
Standort:    vor dem Pavillon Albert-Einstein-Allee 5
Erstellt:       1987
Material:     Stein, Stahl

Das Material, von dem Stielow ausgeht, ist der Stein. In diesem Fall ist es heller, grauer Granit, in dem sich das Licht spiegelt. Im Kontrast dazu ist rostiger Stahl gesetzt. Beide Materialien sind vorgefunden. Der hohe Stein ist eine dreieckige gebrochene Fugwegplatte, deren äußere Kante er begradigt hat Ausgangs- punkt der Idee waren die beiden kleineren nebeneinander gesetzten Steine, ehemalige Bordstein- kanten. Bei den Stahlelementen handelt es sich um ausgediente Stücke vom Schrottplatz, Rohre, Bögen, Vierkanteisen, Winkel, Platten, etc. Stielow schneidet sie nach seinen Bedürfnissen zu. Aus einem großen Rohr hat er zum Beispiel das Segment herausgeschnitten, das den dreieckigen Stein als Rhombus abgrenzt und hält. Das Dreieck taucht nochmals in einer liegenden negativen Stahlkontur auf.

Grundgedanke der Skulptur ist eine Gegenüberstellung der beiden Materialien Der Stahl, der durch die rostige Oberfläche einen tiefen warmen Ton hat, wird mit stark abgeschliffenen Kanten, als eine harte Form in den Stein eingefügt. Demgegenüber macht der Künstler den Stein, den man als das harte Element zu kennen glaubt, weich, er löst ihn auf, er wird leicht, gerät in einen fast schwebenden Zustand (bei der Skulptura Andros die Bordsteinkanten auf dem Stahlwinkel). Der Stahl öffnet und gestaltet den Raum, bekommt in der Konstruktion eine weiterführende Funktion, weist von seiner Form wieder auf den Stein zurück, der hier als Dreieck einen in sich ruhenden Gegenpart bildet.

Hartmut Stielow

1957 geboren in Benthe/Hannover
1977-83
Studium der Bildhauerei an der Hochschule
der Künste Berlin bei Bernhard Heiliger
1982 Gründung der Bildhauergruppe ODIOUS
1983 Ernennung zum Meisterschüler
1986 Ausbau eines Ateliers auf dem
Rittergut Erichshof, Hannover
Lebt und arbeitet in Berlin und Benthe

Ausstellungen:
1984 Berlinische Galerie Berlin
1985 Kubus Hannover
Staatl. Kunsthalle Berlin
1986 Mantin-Gropius-Bau Berlin
1987 Galerie in Fonte Berlin IK
1988 Galerie Schilling Schorndorf,
Gutspark Salzgitter, Villa Stuck München,
Rupterinum Salzburg, Galerie im
Körnerpark 8erlin, Kunsthalle Mannheim
1989 Sculptura Ulm'89
1990 Neue Darmstädter Sezession
Stahlsymposium Wittmund
Große Düsseldorfer Kunstausstellung 

Kunstbilder alle Rechte vorbehalten, Susanne Böttcher