Schritt 3: Thunderbird einrichten

Dieser Abschnitt beschreibt den Import eines Nutzerzertifikats in den Thunderbird. Die Beschreibung ist gültig für Thunderbird Version 115. An einigen wenigen Stellen unterscheiden sich verschiedene Thunderbird Version, sowie Varianten für Linux, Windows und MacOS. Meist handelt es sich dabei um geringfügig abweichende Menü-Texte. Diese Fälle sind an den relevanten Stellen soweit möglich in Klammern dokumentiert. Die Abschnitte 1 bis 5 sollten sequentiell durchlaufen werden:

  1. Hauptpasswort/Master-Passwort aktivieren
  2. Zertifikatsverwaltung finden
  3. Nutzerzertifikat importieren und prüfen
  4. Zertifikat dem E-Mail Account zuordnen
  5. Versenden einer signierten E-Mail
  6. Empfang einer signierten E-Mail
  7. Verschlüsselung einer E-Mail
  8. Problembehebung

1. Hauptpasswort/Master-Passwort aktivieren (Thunderbird)

Um den privaten Schlüssel zu schützen müssen Sie für den Zertifikatsspeicher (Keystore) des Thunderbirds ein Hauptpasswort (Master-Passwort) setzen. Es ist sehr empfehlenswert, für die Verwaltung von Passwörtern einen Passwortmanager zu verwenden.

  • Thunderbird-Menü "Extras" (Windows) bzw. "Bearbeiten" (Linux) bzw. "Thunderbird" (Mac) bzw. "Hamburger-Icon (drei waagrechte Striche)" (je nach Thunderbird-Variante und Konfiguration)
  • Untermenü "Einstellungen"
  • Punkt "Datenschutz & Sicherheit" (siehe (A) in der nächsten Abbildung)
  • Abschnitt "Passwörter"
  • Stellen Sie sicher, dass "[v] Hauptpasswort verwenden" aktiviert ist (siehe (B) in der nächsten Abbildung). Wenn dies noch nicht aktiviert war, müssen Sie beim Aktivieren das Passwort neu setzten (Einsatz eines Passwortmanagers sehr zu empfehlen). Durch das Hauptpasswort wird Ihr privater Schlüssel im Thunderbird-Keystore geschützt.

2. Zertifikatsverwaltung finden (Thunderbird)

Wenn Sie Zertifikate einsetzen, müssen Sie von Zeit zu Zeit mit der Zertifikatsverwaltung von Thunderbird arbeiten. So finden Sie die Zertifikatsverwaltung:

  • Thunderbird-Menü "Extras" (Windows) bzw. "Bearbeiten" (Linux) bzw. "Thunderbird" (Mac) bzw. "Hamburger-Icon" (je nach Thunderbird-Variante und Konfiguration)
  • Untermenü "Einstellungen"
  • Punkt "Datenschutz & Sicherheit" (siehe (1) in der nächsten Abbildung)
  • Abschnitt "Zertifikate" (weiter unten auf der Seite "Datenschutz & Sicherheit")
  • Button "Zertifikate verwalten" (siehe (2) in der nächsten Abbildung) => dies öffnet ein neues Fenster mit der Zertifikatsverwaltung

3. Nutzerzertifikat importieren und prüfen (Thunderbird)

Bitte löschen Sie in keinem Fall alte Nutzerzertifikate. Andernfalls verlieren Sie den Zugriff auf E-Mails, die an Sie mit dem alten Zertifikat verschlüsselt geschickt wurden.

Bitte beachten Sie, dass Sie nach dem Import das neue Nutzerzertifikat Ihrem E-Mail Account zuordnen müssen. Das Vorgehen dafür wird im nächsten Abschnitt beschrieben und ist auch erforderlich, wenn Sie einen Update für ein Nutzerzertifikat importieren.

  • Öffnen Sie die Thunderbird-Zertifikatsverwaltung (siehe vorheriger Abschnitt)
  • Tab "Ihre/Meine Zertifikate" (siehe (3) in der nächsten Abbildung)
  • Button "Importieren" (siehe (4))
  • Suchen Sie das Nutzerzertifikat (Datei mit Endung ".p12") auf der Festplatte und importieren Sie es. Beim Import werden Sie zunächst nach dem Passwort der p12-Datei und dann nach dem Thunderbird Keystore-Passwort gefragt (es ist sehr empfehlenswert, für die Passwörter einen Passwort-Manager zu verwenden). Nach dem erfolgreichen Import sollte nun Ihr neues Zertifikat unter "Ihre/Meine Zertifikate" zu sehen sein (5).
  • Wählen Sie Ihr Zertifikat aus (5) - es ist dann dunkel-grau (Thunderbird 115) bzw. blau (Thunderbird 102) hinterlegt.
  • Button "Ansehen" (6) - es öffnet sich ein neuer Thunderbird-Tab "Zertifikat für IHR NAME" mit den Zertifikat-Details (7).
  • Test 1: Prüfen Sie, dass die vollständige Zertifikatskette angezeigt wird (siehe (8) in der folgenden Abbildung). Die hier gemachten Angaben gelten für Zertifikate von Sectigo (ab September 2023). Die folgenden Tabs sollten vorhanden sein: "Ihr Name", "Geant Personal CA 4" und "USERTrust RSA Certification Authority". Wenn einer der Tabs fehlt, dann gibt es ein Problem mit der Zertifikatskette. Hinweis: Wenn Sie ein altes Zertifikat des DFN-Vereins prüfen (Ausstelldatum bis August 2023), dann wird für dieses Zertifikat die folgende Zertifikatskette angezeigt: "Ihr Name", "DFN-Verein Global Issuing CA", "DFN Certification Authority 2", "T-TeleSec GlobalRoot Class 2".
  • Test 2: Scrollen Sie auf der Seite Ihres Zertifikats nach unten bis Sie die Abschnitte "Schlüsselverwendung" und "Erweiterte Schlüsselverwendung" sehen (9). Unter "Schlüsselverwendung" sollte der Eintrag "Digital Signature" zu finden sein. Unter "Erweiterte Schlüsselverwendung" sollen Sie den Eintrag "E-mail Protection" finden. Wenn einer dieser Einträge fehlt, ist der Import des Zertifikat fehlgeschlagen oder es wurde ein falsches Zertifikat importiert.

Wenn die beiden Tests erfolgreich sind, dann können Sie den Tab "Zertifikat für IHR NAME" und die Zertifikatsverwaltung schließen und mit dem nächsten Punkt fortfahren. Wenn einer der Tests nicht erfolgreich war, dann folgen Sie bitte der Anleitung zur Problembehebung am unteren Ende des Thunderbird-Abschnitts. Kehren Sie danach bitte an diese Stelle zurück und prüfen Sie erneut, ob die entsprechenden Tests dann erfolgreich sind.

4. Zertifikat dem E-Mail Account zuordnen (Thunderbird)

Nach dem Import des Zertifikats müssen Sie noch für den E-Mail Account festlegen, mit welchem Zertifikat die E-Mails unterschreiben werden.

  • Thunderbird-Menü "Extras" (Windows) bzw. "Bearbeiten" (Linux) bzw. "Thunderbird" (Mac) bzw. "Hamburger-Icon" (je nach Thunderbird-Variante und Konfiguration)
  • Untermenü "Konten-Einstellungen"
  • Sektion "Ende-zu-Ende Verschlüsselung" im Konfigurationsabschnitt Ihres E-Mail Accounts (siehe (1) in der Abbildung unten - aktiviert ist der Eintrag je nach Thunderbird Version grau bzw. blau hinterlegt).
  • Eintrag "S/MIME" -> "Persönliches Zertifikat für digitales Signieren" (2) (bzw. "Persönliches Zertifikat für digitale Unterschrift" - je nach Thunderbird Version)
  • Button "Auswählen ..." (3) - wählen Sie das Zertifikat aus, welches Sie per Zertifikatsverwaltung importiert haben. Die Details zu dem jeweils ausgewähltem Zertifikat werden nach der Auswahl via Drop-Down-Box angezeigt. Prüfen Sie, dass Sie das richtige Zertifikat ausgewählt haben (sofern Sie mehrere - z.B. alte - Zertifikate besitzen). Bestätigen Sie die Auswahl durch einen Klick auf "OK" bzw. "Ja" (je nach Thunderbird Version).
  • Darauf hin werden Sie zusätzlich gefragt, ob Sie das Zertifikat auch für Verschlüsselung verwenden wollen. Bestätigen Sie das mit "OK" bzw. "Ja" (je nach Thunderbird Version).
  • Nach erfolgreicher Zuweisung sollte Ihr Zertifikat unter den beiden Einträgen "Persönliches Zertifikat für digitales Signieren" (2) (bzw. "Persönliches Zertifikat für digitale Unterschrift" - je nach Thunderbird Version) sowie "Persönliches Zertifikat für Verschlüsselung" (4) zu sehen sein.
  • Bitte ändern Sie nicht die Einstellungen im Abschnitt "Senden von Nachrichten - Standardeinstellungen" (5). Das heißt, dass der Eintrag "(x) Verschlüsselung für neue Nachrichten nicht verwenden" aktiviert sein sollte. Die "Standardeinstellung für Verschlüsselung" ist an dieser Stelle nur in Thunderbird 115, nicht jedoch in Version 102 vorhanden.
  • Bitte stellen Sie sicher, dass der Eintrag “[v] Unverschlüsselte Nachrichten digital signieren” aktiviert ist (6).

Jetzt sollte es möglich sein, signierte E-Mails zu schicken. Sie können den Tab "Konten-Einstellungen" schließen.

5. Versenden einer signierten E-Mail (Thunderbird)

Zum Versenden einer E-Mail mit digitaler Signatur muss man den Toolbar Button "S/MIME" (bzw. "Sicherheit" - je nach Thunderbird Version) drücken (A) und dort den Eintrag "[v] Digital signieren" (bzw. "[v] Digital unterschreiben" bzw. "[v] Nachricht unterschreiben" - je nach Thunderbird Version) aktivieren (B). Einige ältere Thunderbird-Versionen zeigen zusätzlich in der Statusleiste des Editorfensters ein Symbol "S/MIME" an, wenn die E-Mail signiert verschickt wird. Die aktuelle Thunderbird Version 115 macht dies leider nicht mehr. Hier kann man nur wie eben beschrieben über den Toolbar Button "S/MIME" kontrollieren, ob die Signatur-Funktion aktiviert ist.

Zum Test kann man einfach sich selbst eine signierte E-Mail schicken.

6. Empfang einer signierten E-Mail (Thunderbird)

Mittels der digitalen Signatur der E-Mail-Nachricht kann der Empfänger prüfen, dass diese E-Mail tatsächlich vom Absender verschickt wurde. Außerdem ist sichergestellt, dass der Inhalt der E-Mail nicht von Dritten manipuliert wurde. Eine signierte E-Mail erkennt man am "S/MIME" Symbol in der Kopfzeile der E-Mail (siehe (C) in der nächsten Abbildung). Um die Signatur zu prüfen klickt man auf das "S/MIME" Symbol. Darauf hin werden die Details zum Absender angezeigt. Hier sollte man mindestens prüfen, dass die E-Mail-Adresse im Zertifikat (D) mit der Adresse übereinstimmen, die das E-Mail-Programm unter "Von" anzeigt (E).

7. Verschlüsselung einer E-Mail (Thunderbird)

Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise (Risiken), die bei Verwendung der Verschlüsselung entstehen. Bei Verlust des Zugriffs auf verschlüsselte Daten können wir Ihnen in der Regel nicht helfen. In wohl definierten Situationen, etwa bei der Übermittlung sensitiver Daten, kann das Versenden verschlüsselter E-Mails sinnvoll sein.

Um eine E-Mail zu verschlüsseln benötigen Sie den öffentlichen Schlüssel (das Zertifikat) des Empfängers. Im einfachsten Fall erhalten Sie das Zertifikat, in dem Ihnen der Empfänger vorab eine signierte E-Mail schickt. Dieser liegt immer das Zertifikat bei, welches Thunderbird automatisch speichert.

Zum Versenden einer verschlüsselten E-Mail wählen Sie in der Tool-Bar des E-Mail Editors unter "S/MIME" (bzw. "Sicherheit" - je nach Thunderbird Version) den Eintrag "[v] Verschlüsseln" (bzw. "[v] Nur mit Verschlüsselung senden" - je nach Thunderbird Version) aus. Jetzt können Sie dem Empfänger die signierte und verschlüsselte E-Mail schicken. Auch diesen Vorgang können Sie mit Ihrem eigenen Account testen, d.h. sich selbst eine verschlüsselte E-Mail schicken.

8. Problembehebung (Thunderbird)

  1. Problem: Beim versenden einer E-Mail wird eine Fehlermeldung angezeigt, dass kein passendes Zertifikat für die Signatur gefunden werden konnte.
    Lösung: Gelegentlich kommt es durch Thunderbird-Updates vor, dass die Zuordnung des Zertifikats zum E-Mail Account verloren geht. Bitte folgen Sie dem Abschnitt "Zertifikat dem E-Mail Account zuordnen" weiter oben auf dieser Webseite, um das Zertifikat erneut dem E-Mail Account zuzuordnen.

Kommunikations- und Informationszentrum (kiz)

Kontaktieren Sie uns bei Fragen und Problemen zu den Services des kiz:

Sprechzeiten
Montag - Donnerstag
09:00 - 12:00 Uhr
13:00 - 15:30 Uhr

Freitag
09:00 - 12:00 Uhr

Telefon
+49 (0) 731 / 50 - 30000

Telefax
+49 (0) 731 / 50 - 1230000

Rückruf beauftragen
helpdesk(at)uni-ulm.de
Support-Portal (Uni intern)
[mehr]

An den Service-Points können Sie uns persönlich aufsuchen.

[mehr]

Self Service Funktionen des Identitätsmanagementsystems (IDM): Berechtigungen verwalten, Dienste abonnieren, Passwörter ändern etc.

IDM Self Services
[mehr]

Recherche im Bibliotheksbestand nach Monografien, Lehrbücher, Zeitschriften, Hochschulschriften, E-Books, E-Journals, Nationallizenzen, sowie im Bestand des institutionellen Repositoriums OPARU:

Bibliothekskatalog::lokal

Etwa 400 Stichwörter führen Sie direkt zu einer einschlägigen Web-Seite des kiz. Wenn Sie ein Stichwort vermissen, geben Sie uns Nachricht an das Team Public Relations.

A-Z-Liste

mehr zu: Digitalen Zertifikate

Für das Austellen eines Nutzerzertifikats ist eine Identitätsfeststellung durch Ihr persönliches Erscheinen bei unserer Registrierungsstelle an folgendem Service-Point erforderlich:

kiz Universität West
Bibliotheks-Zentrale
Service Point Information
Tel: +49 (0) 731 / 50 - 15544
E-Mail: ra(at)uni-ulm.de
Anmeldung per Telefon oder E-Mail wird erbeten. Die Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der verlinkten Webseite des Service Points.

Zur Beantragung eines Serverzertifikats nehmen Sie bitte Kontakt über die oben angegebene E-Mail-Adresse mit uns auf.