- des Humboldt-Studienzentrums für Philosophie und Geisteswissenschaften (HSZ)
- Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)
- Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)
- studium generale (sg)

Thema der Ringvorlesung „Die vernetzte Welt“ ist die Digitalisierung der menschlichen Lebenswelt und ihre Folgen. So sind die kontinuierliche Erhebung und Weitergabe biometrischer Daten in der Gesundheitsversorgung, die automatisierte Vernetzung industrieller Produktionsprozesse in der sog. „Industrie 4.0“ und das „autonome“ Fahrzeug nur drei Beispiele für die Delegation von Steuerung und Kontrolle an selbsttätig opierende künstliche Systeme. Maschinen entlasten den Menschen nicht mehr nur von körperlicher oder stupider kognitiver Anstrengung (wie z.B. das Ausführen aufwendiger Berechnungen), sondern auch von Entscheidungen. Die untereinander in Maschinensprache miteinander „kommunizierenden“ Apparate werden „smart“: Zukünftig sollen wir in „smart homes“ leben, mit unseren „smart phones“ gekoppelte „smart watches“ an den Handgelenken und „smart socks“ an den Füßen tragen. Natürlich kann „smarte“ Technologie den Lebenskomfort steigern helfen - aber indem wir Entscheidungen an technische Systeme übertragen, stellen sich auch Fragen der Verantwortlichkeit, wie sie bereits für das „autonome“ Fahren diskutiert werden: Wer trägt Schuld, wenn das selbstfahrende Auto einen Fußgänger überfährt, um einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen? Was bedeutet Verantwortung in der Gesundheitsversorgung, wenn die Vitaldaten des Individuums zur Messgröße werden? Vor diesem Hintergrund dreht sich die Ringvorlesung um die Frage: „In welcher vernetzten Welt wollen wir leben?"