Wir befinden uns im Jahre 2020 n.Chr. Ganz Deutschland ist von Corona betäubt... Ganz Deutschland? Nein! Eine von unbeugsamen Studenten bevölkerte Universitätsmannschaft hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht .... etc
Könnt sich lustig anhören, isses aber nicht. Vielleicht lachen wir in ein paar Jahren ja mal darüber.
Selbst systemrelevante Dienste bekamen plötzlich keine Unterstützung mehr seitens der Universität. Da fällt der Hochschulsport an einer kleinen Universität ohne Sportfakultät ganz schnell hinten runter. Doch auch innerhalb des Hochschulsports wird selbst ums Überleben gekämpft. Im Zuge dessen stehen Sportarten ohne hauseigene, und deshalb kostenlose Sportstätten oben auf der Abschußliste. Ganz an der Spitze: Das Eishockeyteam "Gorillas"
War es das? Nein
Enthusiastische Teammitglieder der letzten Jahre ermöglichen es, dass wir trotz aller Einschränkungen auch diese Saison Eishockey betreiben können!
So gingen wir doch das Wagnis ein und reservierten uns auf eigene Kosten und Risiko die gewohnten und bewährten Eiszeiten am Mittwochabend. Dieses Wintersemester starten wir somit völlig unabhängig vom offiziellen Hochschulsportangebot als offenes externes Angebot. Deshalb müssen/dürfen wir uns völlig ungebunden aufstellen und organisieren. Also diesmal keine Gastspielerbeschränkungen, aber auch kein Anspruch auf Teilnahme.
Was haben wir daraus gemacht? Lest selbst:
Mittwoch 14.Oktober 2020
Bereits um 20 Uhr war Treff zum Training in der Eislaufanlage Senden . Völlig ohne Werbung im Vorfeld fanden sich schon mal elf Feldspieler und zwei Goalies ein, um nach einigem Papierkram endlich wieder aufs Eis zu gehen. Man kann da noch nicht viel erwarten, aber allen war die Freude anzumerken. Ein paar einfache Übungen zum Eingewöhnen gabs, dann ein bissel Zocken um dann endlich zum Highlight dea Abends zu kommen: Unser geliebter Linienlauf . Grad schön wars.
Mittwoch 21.Oktober 2020
Der Oktober zeigt sich von seiner angenehmen Seite. Biergartenwetter, also eigentlich viel zu warm für Eishockey in eine offenen Eislaufanlage. Der zwangsläufig auftretende Nebel bremste uns nicht. Ein paar wenige, noch recht einfache Übungen mit viel Laufarbeit und Passpiel, also genau das was Eishockey ausmacht, wurden sehr diszipliniert absolviert. Selbst beim obligatorischen Abschlußzocken wurde kein Tempo rausgenommen und auch noch nach der Sirene fnden sich noch ein paar Wahnsinnige, die vom geliebten Linienlauf nicht lassen konnten. Wie angebundene Schlittenhunde. Die Energie muss raus: Wir brauchen baldmöglichst ein Spiel. An Anfragen mangelt es nicht.
Reminder an die Spieler: Schaut in die bekannte Liste und tragt euch ein
Mittwoch 28.Oktober 2020
Vor dem Training wurden wir schon informiert, dass wohl ab Montag 2.11.2020 die Eislaufanlage gesperrt wird.
Den Kopf in den Sand stecken? Nö, nicht bei uns, im Gegenteil: Schon von den ersten Übungen weg wurde sowas von Vollgas gegeben, man fühlte sich wie bei der Duracell-Werbung. Viel Laufen, Passen, noch mehr Laufen, noch mehr Passen, Schießen und jeder hatte immer im Hinterkopf: Alles mitnehmen was geht. Über 4o Minuten wurde dann noch drei gegen drei im kleinen Feld gezockt. Wer das noch nie gemacht hat, der weiß nicht, wie anstrengend das sein kann. Volles Tempo, klasse Zweikämpfe, stetes Rochieren und Max peitsche die Truppe immer noch weiter voran. "Bewegung, Bewegung!" war sein Motto und tatsächlich: Keiner ließ locker, mit schnellen Wechseln und kurzen, aber intensiven Einsätzen wurde das Tempo hoch gehalten. Selbst das Signal der Eismeister wurde noch ne Weile ignoriert: "Eins geht noch" und es fanden sich selbst danach noch ein paar Wahnsinnige fürn Linienlauf.
Was für ein bescheuerter Haufen. Das gibts wohl nur beim Eishockey, und in der Ausprägung wohl nur bei den "Gorillas". Ganz große Klasse!
Aber jetzt kam erstmal der erneute Lockdown. Schade