Mitte März (13. - 15.03.18) machte sich das Moodle-Team der Uni Ulm wieder auf den Weg zur MoodleMoot Germany - dieses Mal zur Universität Kassel.
Das Treffen gliederte sich dabei, wie immer, in einen Tag Prä-Konferenz mit diverse Workshops und zwei Tage Hauptkonferenz.
Der gefragteste Workshop der Prä-Konferenz war ungeschlagen der von Elizabeth Dalton (USA), einer Mitarbeiterin aus dem Moodle Head Quarter zum Thema "Learning Analytics".
Die Hauptkonferenz hatte folgende Schwerpunktthemen:
- Bildungsangebote im Prozess der gesellschaftlichen Digitalisierung gestalten
- Lehr- und Lernkulturen entwickeln, lebenslang und barrierefrei gestalten
- Schnittstellen in der Bildungslandschaft gewinnbringend nutzen
- Gemeinsam Moodle entwickeln
Die Moot wurde am 14.03.2018 nach der Begrüßung durch die Organisation und Hochschulleitung direkt mit der Keynote "Goals for Moodle" vom Moodle-Erfinder Martin Dougiamas persönlich eröffnet. Er war dafür wieder extra von Australien mit einem Schwenker über Frankreich angereist.
In dieser Keynote stellte er nochmal die Vision für Moodle vor und erläuterte die acht Ziele, auf die sich Moodle konzentrieren will.
Vision: "To give the world the most effective platform for learning"
Ziele:
- Improve the quality of teaching practice
- Improve Moodle's reach worldwide
- Be a great place to work
- Maximize connections within the community
- Ensure Moodle products are always feature-competitive
- Improve the breadth and the depth of Moodle services
- Improve how we sell products and services
- Achieve sustainability at a high level
Nach einer kurzen Pause begann dann die erste Session mit ihren Vorträgen.
Hier hatten wir direkt selbst einen Vortrag (Alexander Bias und Kathrin Osswald) zu "Moodle im Container". Wir haben gezeigt, wie man die Rahmenbedingungen für Moodle Entwicklung und / oder Testing mit Docker und der Umsetzung vom Moodle Head Quarter "moodle-docker" flexibel und schnell aufsetzen und nutzen kann.
Nach der Stärkung in der Mittagspause ging es direkt mit der zweiten Keynote am ersten Konferenztag von Ralf Hilgenstock von eLeDia zum Thema "Datenschutz und Lernplattformen" weiter. Im Mai endet die Übergangsfrist für das vor zwei Jahren verabschiedete EU-Gesetz zur Datenschutzgrundverodnung, was für alle Betreiber von Diensten, in denen Daten gespeichert werden, von Belang ist.
Weitere Vorträge drehten sich unter anderem weiterhin um das Thema Datenschutz und dessen Umsetzung.
Zum Beispiel die Vorträge "Datenschutzkonzepte für die eLearning-Plattform Moodle" (Tobias Kutzner, Hans-Jörg Ullmann und Boguslaw Malys) und "Datenschutz: Moodle-Anpassungen für die Datenschutzgrundverordnung" (Ralf Hilgenstock).
Weitere relevante EU-Richtlinien drehen sich um das Thema Barrierefreiheit. Hier konnten wir im Vortrag "Barrierefreies eLearning für alle" (Detlef Girke) einen Einblick in die Welt der Menschen mit Einschränkungen und deren verfügbaren / genutzten Hilfsmitteln erhalten. Dies war sehr interessant.
Technisch durfte es auch im weiteren Verlauf bleiben:
Alexander Bias hat in seinem Vortrag "Moodle Plugins veröffentlichen - Vorgehen, Strategien und Herausforderungen" gezeigt, wie es funktioniert, wenn man selbst geschriebene Plugins für Moodle im Moodle Plugins Repository veröffentlichen möchte.
Leider hatten zwei Vortragende die Grippewelle erwischt und Elizabeth Dalton und Luca Bösch organisierten spontan ein Dev-Camp (Session 3 und 4) um ein neues Modell für Moodle Learning Analytics zu programmieren.
Tag zwei der Konferenz startete mit der dritten Keynote von Elizabeth Dalton mit dem Thema "Learning Analytics in Moodle".
Learning Analytics bedeutet Daten von Lernenden auszuwerten und gegen ein vorher definiertes und implementiertes Modell zu prüfen, um damit Berichte oder auch Warnungen bei Unter- oder Überschreitung von definierten Grenzen zu erstellen. Damit kann einem Dozierenden oder auch dem Studierenden selbst rechtzeitig ein Hinweis gegeben werden, wenn dieser droht in seiner Leistung abzufallen und möglicherweise weitere Unterstützung brauchen könnte. Je nach Adressat des Hinweises, kann der Dozierende auf den Studierenden zugehen und weitere Hilfe anbieten oder der Studierende kann selbst aktiv werden und sich weitere Hilfe einfordern oder sein Lernverhalten ändern.
Es sollte aber nicht darum gehen, Schwächere aus dem Kurs zu eliminieren, damit man als Dozierender eine bessere Abschlussquote erhält. Elizabeth Dalton betonte, dass sich sowohl Lehrende als auch Studierende mit den eingesetzten Modellen, wohl fühlen müssen. Es soll kein Mittel zur Überwachung darstellen, sondern ein Hilfsmittel sein!
Der zweite Tag bot unter anderem diese technischen Themen:
Jan Dageförde hat im Vortrag "Diskussionsforen im Frage-Antwort-Stil mit Moodleoverflow" eine selbst geschrieben Forumsaktivität im Stil von der Webseite Stackoverflow.com vorgestellt.
Sein Kollege Tobias Reischmann zeigte den Fortschritt einer anderen Eigenentwicklung zum Thema "Course Life Cycle und Lehrenden Self-Service".
Good Practices bot zum Beispiel der Vortrag von Sandrina Heinrich und Björn Bulizek zum Thema "Kommunikation und Kooperation in Moodle", in dem sie sich thematisch auf das Praxissemester von Lehramtstudierenden bezogen. Sie zeigten, wie eine Kommunikation zwischen Dozierenden und Studierenden in dieser Zeit mit Moodle realisiert werden kann.
Da Moodle auch sehr viel von der Community lebt und profitiert und am Ende auch wieder alle etwas davon haben, stellten Dag Klimas, Alexander Bias und Kathrin Osswald die "Moodle Users Association vor". Dag Klimas ist als Person Einzelmitglied und die Uni Ulm ist seit fast zwei Jahren als Organisation Silbermitglied in der Association. Wir als Moodle Team der Uni Ulm beteiligen uns aktiv an den Prozessen.
Zusammengefasst waren es für uns wieder interessante Tage mit vielen alten und neuen Moodle-Kollegen, intensivem Austausch, neuen Impulsen und natürlich durfte der Spaß auch nicht zu kurz kommen! Wir bedanken uns an dieser Stelle auch nochmals bei der Organisation, die tolle Arbeit geleistet hat!