Am 23. Juli 2024 war eine Gruppe der Straßen-Universität Stuttgart zu Gast in Ulm. Organisiert wurde die Dialog-Veranstaltung vom Team Demokratie, der Diakonie Ulm/Alb-Donau und dem ZAWiW der Universität Ulm.
Auch wenn die angesprochenen Zielgruppen vordergründig sehr unterschiedlich sind, bestand großes Interesse am Austausch über bestehende Bildungsangebote in Ulm und Stuttgart.
Das Programm der Straßen-Universität Stuttgart umfasst unterschiedliche niedrigschwellige Bildungsangebote von und für Menschen in prekären Lebenslagen - also zum Beispiel Menschen, die wenig Geld haben, arbeitslos sind oder auf der Straße leben. Die Besucher*innen aus Stuttgart schwärmten vom vielseitigen Angebot der Straßen-Universität. Als persönliche Highlights wurden das gemeinsame Kochen aus geretteten Lebensmitteln und eine Bienen-Wanderung genannt. Die Straßen-Universität organisiert ihr Programm eng orientiert an den Wünschen und Interessen ihrer Zielgruppe. Zu Beginn ihres Projekts führten sie eine Befragung durch, um herauszufinden, worauf die Leute vor Ort Lust haben. Menschen, die in prekären Lebenslagen sind, sind auch selbst als Dozierende aktiv und bringen dabei ihre eigenen Stärken und Interessen ein.
Seitens des ZAWiW konnte über ein vielfältiges Angebot im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung und des Forschenden Lernens berichtet werden. Vertreter*innen der Arbeitskreise ASSIST, Frauengeschichte und Botanik gaben Einblicke in ihre Arbeit. Das Team Demokratie berichtete über aktuelle Aktionen zur Förderung von Toleranz, Demokratie und Vielfalt in Ulm.
Das gemeinsame Essen bot Möglichkeit und Anlass zum symbolischen „Blick über den Tellerrand“. Bei Çiğ Köfte, Falafel, Salat und Ayran entstanden wertvolle Gespräche zwischen den bunt gemischten Teilnehmenden aus Ulm und Stuttgart. Die Teilnehmenden konnten dabei Einblick in andere Lebenswelten erhalten und sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen. Nicht zuletzt entstanden dabei auch Ideen für künftige Veranstaltungen.
Die Teilnehmenden aus Stuttgart brachten viele Vorschläge ein, wie z.B. beliebte Veranstaltungen aus Stuttgart in Ulm durchzuführen. Einladungen nach Stuttgart wurden ausgesprochen, auch um mehr aus den Arbeitskreisen des Forschenden Lernens zu erfahren. Ein Teilnehmender aus Stuttgart betonte, dass entgegen landläufiger Vorstellungen es durchaus auch Menschen in prekären Lebenslagen gibt, die Interesse an Wissenschaft haben. Als Ideen für gemeinsame Veranstaltungen konnten Ideen wie Generationendialoge, Museumsaustausch und Fotoprojekte festgehalten werden.
Die Dialog-Veranstaltung „Gemeinsam am Tisch: Blick über den Tellerrand“ war für alle Anwesenden eine wertvolle Erfahrung. Der Austausch in einer wertschätzenden Atmosphäre hat alle Teilnehmenden bereichert und inspiriert. Das ZAWiW freut sich schon auf weitere Veranstaltungen und Kooperationen mit den Partner*innen aus Stuttgart und Ulm.