Ende Februar hat die Universität Ulm ihren 50. Gründungstag gefeiert. Von der Bürgerschaft erkämpft und 1967 als jüngste Universität Baden-Württembergs gegründet, hat sie sich laut internationalen Rankings zu einer der besten jungen Universitäten in Deutschland entwickelt. Eine eigens zu diesem Anlass angefertigte Ausstellung gibt nun Einblicke in die Gründungsgeschichte und die erfolgreiche Entwicklung dieser Hochschule.
Frei nach dem Motto der Universitätsgründer "Sciendo, Docendo, Curando" - und dem damit verbundenen Auftrag zu forschen, zu lehren und zu heilen - widmen sich die Ausstellungsmacher nicht nur den historischen Ereignissen rund um das Gründungsgeschehen, sondern geben dem Betrachter auch Einblicke in die facettenreiche Forschungstätigkeit der Uni. Von der Medizin über die Naturwissenschaften zur Technik sowie von der Grundlagenforschung bis hinein in die alltagspraktische Anwendung.
Zahlreiche Ausstellungstafeln, Exponate sowie ein Multimediatisch mit Filmen und O-Tönen lassen dabei die Gründerjahre wieder aufleben und erinnern an den steinigen Weg, der bis zur erfolgreichen Gründung der Universität zurückgelegt werden musste. Dazu gehört die anfängliche Skepsis - auf den Punkt gebracht 1961 in den Worten des damaligen Ministerpräsidenten und späteren Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger "Nie und nimmer wird Ulm Universitätsstadt!" - aber auch die Unbeirrbarkeit und Hartnäckigkeit der Ulmer Bürger und der Gründungsinitiatoren, die trotz großer Widerstände schließlich doch noch belohnt wurde. So konnte am 25. Februar 1967 im Kornhaus die Gründung der medizinisch-naturwissenschaftlichen Hochschule Ulm gefeiert werden, die noch im gleichen Jahr den Status einer Universität erhielt. Mitte der 1980er Jahre ist es dann der erfolgreiche Auf- und Ausbau der Wissenschaft, der zugleich die Entwicklung der Region und der Universität entscheidend vorantreibt.
Vom "Ulmer Koffer" bis zum "Ulmer Zelt"
Die Ausstellung belässt es jedoch nicht bei der Entstehungsgeschichte. In Wort und Bild - mit klassischen Exponaten und multimedialen Elementen - führt sie dem Betrachter zudem wissenschaftliche Erkenntnisse der forschungsstarken Universität Ulm vor Augen. Vom "Ulmer Koffer" bis zum "Ulmer Zelt" werden Meilensteine aus der Medizin vorgestellt. Es gibt zudem Ausstellungsstücke aus der Batterieforschung und - im Miniaturformat - zum automatisierten Fahren. Und dass sowohl im Handy als auch in der hochmodernen medizinischen Bildgebung Grundlagenforschung aus Ulm steckt, soll ebenfalls nicht verborgen bleiben. Zu Wort kommen dabei Wissenschaftler wie Studierende - der Multimediatisch macht es möglich.
Alles in allem zeigt die Ausstellung die Entwicklung der Universität Ulm als eine Erfolgsgeschichte. Oder wie es Ernst Ludwig, der damalige Universitätsbeauftragte und spätere Oberbürgermeister der Stadt (1984 bis 1992), als Zeitzeuge im Interview zum Ausdruck bringt: "Die Entwicklung der Universität sollte vielmehr als Vorbild gesehen werden für das, was passiert, wenn alle an einem Strang ziehen."
Zu sehen ist die Ausstellung im Foyer der Sparkasse
Die Ausstellung "50 Jahre Universität Ulm" wird vom 3. März bis zum 17. Mai im Foyer der Sparkasse Ulm in der Neuen Mitte zu sehen sein und im Anschluss daran im Universitätsklinikum aufgebaut. Als Sponsor hat die Drogerie Handelskette Müller die Ausstellung unterstützt. 50 Jahre nach der Universitätsgründung sind alle Ulmer Bürger herzlich eingeladen, sich durch die Ausstellung ein Bild von ihrer Universität zu machen. Der Eintritt ist frei.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann
Ausstellung „Sciendo – Docendo – Curando – 50 Jahre Universität Ulm“ im Überblick
Ansprechpartnerin: Ellen Kamrad (Projektleitung, Koordination); Tel.: 0731 / 50 22009; Email: ellen.kamrad(at)uni-ulm.de;
Ausstellungtermine: Vom 3. März bis zum 17. Mai ist die Ausstellung im Foyer der Sparkasse Ulm in der Neuen Mitte zu sehen, danach im Universitätsklinikum Ulm.
Ausstellungsgröße / Stellfläche: Die komplette Ausstellung mit allen Elementen ist konzipiert für eine Fläche von 70 qm.
Ausstellungselemente: Neben zahlreichen Stellwänden und einem Multimediatisch, über den Film- und Tonmaterial abgerufen werden kann, werden sieben Exponate gezeigt: der Talar des Gründungsrektors Professor Ludwig Heilmeyer, ein autonomes Miniatur-Fahrzeug, der „Ulmer Koffer“, ein sich selbst auflösender Knochenstift „Polypin“, eine „Pouch-Zelle/Kaffeebeutel-Zelle“ als Beispiel für eine Lithium-Ionen Batterie, ein Speed-Tischkicker sowie Mobilfunkgeräte aus den Jahren zwischen 1993 und 2014.
Herstellung: Recherche und Konzeption: „die Firmenhistoriker“ (Aalen); Gestaltung und Produktion: „Com-a-tec“ (Villingen-Schwenningen), Werbe- und Internetagentur für die Kommunikation technischer Produkte. Beratend zur Seite standen aktuelle und ehemalige Universitätsmitglieder.
Konzeption: Die Ausstellung arbeitet mit Beispielen. Die dargestellten Personen und Themen, Exponate und Inhalte des Multimediatischs stehen stellvertretend für viele weitere Bereiche der Universität, die aber – um anschaulich und kompakt zu bleiben – nicht alle gezeigt werden können. Namensgeber der Ausstellung ist die Leitidee der Unversität Ulm „Sciendo – Docendo – Curando“. Zu Deutsch: „durch Wissen, Lehren und Heilen (nützen wir)“.
An der Universität wird viel Grundlagenforschung betrieben. Was das bedeutet, wird anhand der Technologien für den Mobilfunk deutlich: für die heutige Generation von Mobilfunkgeräten waren vier Schlüsseltechnologien notwendig, die jeweils 10-15 Jahre vor ihrer Anwendung in der Grundlagenforschung entwickelt wurden. In der Ausstellung zeigt eine Grafik diesen Prozess sehr anschaulich. Die Exponate enthalten auch zwei Beispiele für studentische Projekte: das automatisierte Carolo-Cup Fahrzeug und Tischkickerfiguren, die mit mathematischen Simulationen optimiert wurden.
Sponsor:Müller Holding Ltd. & Co. KG
Text: Ellen Kamrad