Absorption
Entfernung von Antikörpern
aus dem Serum durch Bindung an Erythrozyten, die das korrespondierende
Antigen besitzen.
Adsorption
Anlagerung von Antikörpern
an die korrespondierenden Blutgruppenantigene auf der Erythrozytenoberfläche
(siehe Elution).
Agglutination
Verklumpen von Erythrozyten zu Aggregaten in Folge einer
Antigen-Antikörper-Bindung (auch: Hämagglutination).
AHG Antihumanglobulin = „Coombsserum"
Allo-Antikörper
Antikörper gegen ein Blutgruppenantigen, das der
Patient nicht besitzt. Unter der Voraussetzung, daß ein Allo-Antikörper
obligat vorhanden ist, wird er gleichzeitig als Isoagglutinin
bezeichnet.
Allogene Transfusion
Transfusion von Erythrozyten eines Blutspenders auf einen
Patienten (= Fremdbluttransfusion). Eine veraltete Bezeichnung dafür
ist „homologe“ Transfusion.
Auto-Antikörper
Antikörper, der mit den Erythrozyten des Patienten
reagiert, in dessen Serum der Antikörper gefunden
wurde.
Autoimmunhämolytische Anämie
Anämie infolge der Bildung von Auto-Antikörpern (häufig Wärme-Auto-Antikörper), die den Abbau der Patientenerythrozyten verursachen.
Transfusion von patienteneigenen Erythrozyten, die beim
Patienten (Transfusionsempfänger) im zeitlichen Abstand vor der Transfusion
abgenommen wurden.
„Bedside“-Test
AB0-Identitätsbestimmung der Blutgruppe des Patienten
(Empfängerblutgruppe) am Krankenbett.
Vorgeschrieben vor jeder Transfusion(s-serie)
von Erythrozyten (auch im Notfall).
Coombsserum
Antiserum (Antihumanglobulin), das eine Agglutination von Erythrozyten bewirkt, die mit Antikörpern und/oder Komplement beladen sind.
Coombstest, direkt
Nachweismethode für die in vivo-Beladung von
Erythrozyten mit Immunglobulinen und/oder Komplementfaktoren (z. B. zum
Nachweis von Auto-Antikörpern bei autoimmunhämolytischen
Anämien).
Coombstest, indirekt
Nachweismethode in der Verträglichkeitsprobe
für Antikörper im Serum (in vitro-Beladung von Erythrozyten
mit Immunglobulin).
Diaplazentare Übertragung
Austausch von Gewebe zwischen Mutter und Fötus (z. B. IgG-Antikörper, jedoch nicht IgM-Antikörper).
Elution
Absprengung von Antikörpern,
die an Erythrozyten gebunden sind.
Epitop
Antigen-Determinante: Bindungsstelle eines Antikörpers
auf einem Antigen.
Hämolysin
Antikörper, der in
Gegenwart von Komplement eine Hämolyse von Erythrozyten bewirken kann.
Homologe Transfusion
veraltet; siehe: allogene Transfusion.
Immunisierung, primär
Initiale, langsame Immunantwort auf ein fremdes Antigen
(zunächst Immunglobuline vom IgM-Typ).
Immunisierung, sekundär
Schnelle Immunantwort (= Sekundärantwort, „Boosterung“)
mit Anstieg der Antikörper vom IgG-Typ als Reaktion auf eine zweite
oder weitere Stimulierung durch ein fremdes Antigen.
Isoagglutinin
Obligat auftretende Allo-Antikörper wie anti-A oder anti-B (fast immer vom IgM-Typ).
Kälteagglutinin
Antikörper, dessen Reaktionsoptimum bei + 4°C liegt und der bei + 37°C keine Agglutination verursacht. Tritt oft als Auto-Antikörper auf. Kann eine Hämolyse verursachen.
Kreuzprobe = „Verträglichkeitsprobe“
(siehe dort).
Majorkreuzprobe
Verträglichkeitsprobe
von Spendererythrozyten mit Empfängerserum zum
Nachweis von Antikörpern im Empfängerserum
(vor jeder Transfusion vorgeschrieben).
Minorkreuzprobe
Verträglichkeitsprobe
von Spenderplasma oder -serum
mit Empfängererythrozyten zum Nachweis von Allo-Antikörpern
des Spenders (selten notwendig).
Morbus haemolyticus neonatorum (MHN) (= Erythroblastose)
Erkrankung, bei der Erythrozyten von Fötus oder Neugeborenem durch mütterliche Allo-Antikörper hämolysiert werden.
Plasma
Blutflüssigkeit von ungeronnenem Blut (siehe auch
Serum).
Serum
Blutflüssigkeit von geronnenem Blut (siehe auch Plasma).
Verträglichkeitsprobe (= "Kreuzprobe")
Eine Reihe von in vitro-Tests, die eine serologische Blutgruppen-Verträglichkeit
zwischen Spender und Empfänger belegen bzw. irreguläre
Allo-Antikörper im Serum des Empfängers
nachweisen können. Wird bei Erythrozyten als Majorkreuzprobe
durchgeführt.