Kooperative Lernmethoden in der Vorlesung

Kurze Zusammenfassung

Teamwork ist heutzutage eine Schlüsselkompetenz, insbesondere in innovativen Arbeitsgebieten wie in der Forschung, im akademischen Bereich und in der Industrie. Daher ist es wichtig, dass die Studierenden lernen, wie man mit anderen kooperativ arbeiten kann, um ein Teamziel erfolgreich zu erreichen. Die frontale Unterrichtsmethode fördert jedoch eher individuelle Leistungen anstatt die Teamarbeit. Mit kooperativen Lehrmethoden können die individuellen Abgrenzungen aufgelöst werden, und die Studierenden können die Lernziele in Teamarbeit effektiv identifizieren und auch erreichen. Sobald das „Eis gebrochen“ ist, können die Studierenden nachweislich deutlich mehr zur Erreichung der Teamziele beitragen.

Ich selbst benutze erfolgreich einige kreative kooperative Lernmethoden im Biologieunterricht. Diese Methoden unterstützen den Übergang zu effektiver Teamarbeit und ermöglichen auch das Überschreiten der Grenzen von Disziplinen, wodurch das Interesse an den Lernzielen geweckt wird. Beispiele für die Teamarbeit im Klassenzimmer sind: „Remove the Tag“ (Es soll anhand vorhandener „Tags“ geprüft werden, ob wissenschaftliche Schlussfolgerungen von den Urteilen anderer beeinflusst werden.); „Think out of the Box“ (Es soll erkannt werden, dass der gleiche Tatsachen-Pool auf unterschiedliche Weise interpretiert werden kann.); „Five Minutes Human Biology“ (Multidisziplinäre Team-Experimente zur visuellen Erkennung, Spracherkennung, Neurobiologie der musikalischen Tonalität, usw. werden durchgeführt.). 

Welche Tools & Software wurde für das Projekt genutzt?

  • Verschiedene Demonstrationsmaterialen: z. B. anatomische Modelle, Nasspräparate, Pflanzenmaterialen (z.B. Mais), Röntgenbilder, Mediendateien (z. B. Sprachaufnahmen, Fotografien), diverse Objekte (z. B. Plastilin, Laborbedarf, usw.).
  • Software: PowerPoint, Media-Player, Movavi.
  • Webseiten wie Figshare, Mysimpleshow, String.

Kosten der Tools: ca. 700 EUR Erstinvestition und ca. 50-80 EUR pro Semester. Die Materialien können jedoch häufig für mehrere Semester verwendet und je nach Bedarf kombiniert oder modifiziert werden.

Zeitlicher Aufwand

Der Dozent benötigt etwa eine Stunde, um die notwendigen Demonstrationsmaterialen und Mediendateien für die einzelnen Vorträge vorzubereiten. Das Konzept kann erst während der Vorlesungen entwickelt werden, da das inhaltliche Niveau auf das Wissen und die Kompetenzen der Studierenden abgestimmt werden sollte. Durchführung: ca. 10-15 Minuten in jeder Vorlesung.

Herausforderungen

In einem großen Hörsaal bevorzugen die Studierenden oft Plätze, die von Dozent und Tafel entfernt sind, wodurch die Teilnahme und die Kooperation erschwert sind. 
Um zu verhindern, dass begeisterte Studierende andere in den Schatten stellen, sollte der Dozent ihnen eine weniger dominante Rolle zuweisen, um die anderen Studierenden zu motivieren. In kulturell unterschiedlichen Gruppen können eventuell diverse kulturelle Probleme die Teamarbeit beeinträchtigen (z. B. Kastensysteme, Sprachbarrieren). Typische Schritte des Teamwachstums sind Forming – Storming – Norming – Performing. Der Übergang vom Storming zum Norming erfordert den größten Handlungsbedarf von Seiten des Lehrenden.

Vorteile der Methode

Teamarbeit erhöht das Verständnis für die Lernziele und fördert die Kreativität, die Zusammenarbeit und die Teamplayer-Einstellung. Dies hilft bei der persönlichen Entwicklung in Richtung einer beruflichen Karriere.

Informationen zum Projekt

Art der Veranstaltung: Vorlesung

Gruppengröße: im Idealfall 10-50 Studierende, aber einige Lerninhalte sind auch gut für größere Gruppen geeignet

Lernformen: learning-by-doing, learning nuggets, inverted classroom

Link zur Projektwebseite: https://figshare.com/s/ce24992e75be7d3d5449

Informationen zum Lehrenden

Name: PD Dr. habil. Tamás Röszer

Fachbereich: Biologie, Physik

Kurs: Biologie und Zellbiologie, Biochemie, Molekularbiologie

Rolle: Dozent

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